Review: Dirk Michel (2009). Politisierung und Biographie. Politische Einstellungen deutscher Zionisten und Holocaustüberlebender
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-13.3.1880Schlagworte:
politische Sozialisation, autobiografisch-narrative Interviews, Biografie, biografische Politisierung, politische Einstellungen, Politik, Biografieforschung, Holocaust, Holocaust-Überlebende, Zionismus, Israel, israelisch-palästinensischer KonfliktAbstract
Dass außerordentliche Erlebnisse, insbesondere in den Jahren der Jugend und Adoleszenz, sich auf politische Einstellungen auswirken, ist sozial-, politik- und geschichtswissenschaftlichen Betrachtungen über politische Bewegungen meist implizit. Wie genau der Zusammenhang nachzuvollziehen ist, bleibt jedoch oft hypothetisch. Im wachsenden Feld der Biografieforschung entstehen jedoch vielfältige Arbeiten, in denen die Verschränkung von Politik und Biografie verstärkt empirisch und hermeneutisch untersucht wird. Für seine Dissertation führte der Erziehungswissenschaftler Dirk MICHEL zunächst autobiografisch-narrative Interviews mit zwanzig jüdischen Israelis und kategorisierte sie anhand außerordentlicher biografischer Ereignisse in zwei Gruppen, die "Gruppe deutscher Zionisten" und die "Gruppe deutscher Holocaustüberlebender". Erst in einem zweiten Schritt, anhand von Leitfadeninterviews, untersucht er, inwiefern sich diese Gruppen hinsichtlich ihrer politischen Einstellungen unterscheiden. Sowohl die dualistische Kategorisierung der Interviewten als auch die konzeptionelle Umsetzung der Forschungsfrage und die weiteren analytischen Schritte konfligieren indes mit den theoretischen und methodischen Prämissen, auf die der Autor referiert.
Downloads
Veröffentlicht
Zitationsvorschlag
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Copyright (c) 2012 Susanne Bressan
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.