Forschen mit und ohne Kodieren: Zwei Analysemethoden für die ersten Auswertungsschritte in der erklärenden qualitativen Forschung
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-14.2.1886Schlagworte:
qualitative Inhaltsanalyse, Grounded-Theory-Methodologie, Kodieren, soziologische Erklärungen, Kausalmechanismen, theoriegeleitete ForschungAbstract
Qualitative Forschung, die "mechanismische" Erklärungen konstruieren will, muss die bereits existierende Theorie mit in den Daten gefundenen Mustern integrieren, was eine besondere Herausforderung für qualitative Datenanalyse darstellt. In diesem Artikel diskutieren wir die Nutzung zweier Methoden – Kodieren und qualitative Inhaltsanalyse – als erste Schritte im Prozess der Datenanalyse. Beide Methoden produzieren durch Kategorien strukturierte Datenbasen, die für die Suche nach Mustern in den Daten und deren Integration in systematische, theoretisch eingebettete Erklärungen genutzt werden kann. Wenn es als separate Methode außerhalb des Grounded-Theory-Ansatzes genutzt wird, führt Kodieren auf einen indizierten Text, d.h. der Text selbst und die seinen Index bildenden Kodes werden in den folgenden Schritten weiter verarbeitet. Qualitative Inhaltsanalyse extrahiert die relevanten Informationen (separiert sie vom Text) und verarbeitet sie getrennt weiter. Die qualitative Inhaltsanalyse scheint dem Kodieren überlegen, wenn Forschungsfragen aus der Theorie abgeleitet werden und ihre Beantwortung auf Informationen über die relative Position von Aussagen in Texten verzichten kann, was bei der Suche nach "mechanismischen" Erklärungen häufig der Fall ist. Kodieren scheint überlegen, wenn Forschungsfragen stärker explorativer Natur sind oder die Position von Informationen im Text für die Beantwortung der Forschungsfragen relevant ist.
Downloads
Downloads
Veröffentlicht
Zitationsvorschlag
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Copyright (c) 2013 Jochen Gläser, Grit Laudel
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.