Arbeitsidentität und widersprüchliche Erfahrungen in der Lebensgeschichte von Sozialarbeiter/innen und Krankenschwestern

Autor/innen

  • Betina Dybbroe Roskilde University

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-13.3.1903

Schlagworte:

Arbeitsidentität, geschlechtsspezifisches Arbeitsleben, lebensgeschichtliche Subjektivität, psychosozial, Interaktionsform

Abstract

Veränderungen im Gesundheitswesen und der sozialen Wohlfahrt fordern die Berufsidentitäten von Krankenschwestern und Sozialarbeiter/innen in Skandinavien heraus. Diejenigen, die von solchen Veränderungen betroffen sind, werden durch das neue psychosoziale Setting an ihren Arbeitsplätzen auch persönlich tangiert.

In diesem Aufsatz wird ein Forschungsprojekt mit dänischen Krankenschwestern und Sozialarbeiter/innen vorgestellt. Der Fokus liegt auf der sich verändernden Arbeitsidentität, und dieser subjektive Entwicklungsprozess macht einen besonderen theoretischen und methodologischen Forschungsansatz notwendig: Das Verstehen von lebensgeschichtlicher und beruflich bedingter Erfahrung wird in der Perspektive von Alfred LORENZER's Kulturtheorie untersucht. Es geht darum, den gesellschaftlichen Wandel zu verstehen, der den Arbeitsplatz, die Berufsausübung und die jeweilige Lebensgeschichte in besonderer Weise betrifft. Zwei Konzepte von LORENZER, ein theoretisches und ein methodisches, nämlich die "Interaktionsform" und das "szenische Verstehen", wurden in der Untersuchung angewendet, weil man mit ihnen eine optimale methodische Perspektive zur Analyse der Arbeitserfahrung entwickeln kann. Eine ethnografische und lebensgeschichtlich orientierte Untersuchung von jungen Krankenschwestern in Krankenhäusern wird vorgestellt, in welchen die Arbeit geschlechtsspezifisch organisiert ist und nur geringe Möglichkeiten zu einer Identifikation mit der Arbeit bestehen. Es werden soziale und persönliche Dynamiken untersucht, in denen habituelle und kreative Orientierungen und Praktiken in der Gesundheitsversorgung sichtbar gemacht werden. In gleicher Weise werden die widersprüchlichen Veränderungen der Arbeit – ihre Vermarktung und ihre Demokratisierung – analysiert.

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs1203214

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Autor/innen-Biografie

Betina Dybbroe, Roskilde University

Veröffentlicht

2012-09-29

Zitationsvorschlag

Dybbroe, B. (2012). Arbeitsidentität und widersprüchliche Erfahrungen in der Lebensgeschichte von Sozialarbeiter/innen und Krankenschwestern. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 13(3). https://doi.org/10.17169/fqs-13.3.1903