Lernen, Arbeit und Sprachspiele

Autor/innen

  • Kirsten Weber Roskilde University

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-13.3.1905

Schlagworte:

Lernen, Erfahrung, Subjektivität, Sprachspiel, Sprachgebrauch, berufliche Identität, Geschlechterbeziehung, Karriere im Wandel, psychosozial

Abstract

Der Aufsatz gibt ein Beispiel einer auf Lernprozesse bezogenen psychosozialen Analyse der Arbeit. Zu Beginn wird ein Konzept des Lernens und der Lebenserfahrung vorgestellt, das sich auf die Arbeiten von Alfred LORENZER und Oskar NEGT stützt. Psychoanalyse wird in diesem Zusammenhang als eine Interaktionsanalyse verstanden. Es wird ein Fallbeispiel eines Lernprozesses aus einem Forschungsprojekt mit einem Trainingsprogramm für ungelernte Arbeitnehmer/innen dargestellt und kommentiert. Das Beispiel zeigt eine sehr konfliktreiche subjektive Lernerfahrung mit dem Trainingsprogramm. Die Erfahrung der Arbeitnehmer/innen wird in der Perspektive von Gender-Konflikten interpretiert. Es geht um die Identitätsbildung im Arbeitsprozess, die durch Veränderungen des Arbeitsmarktes herausgefordert wird. Männliche Arbeitnehmer werden für Sozialarbeit weitergebildet, die bis dahin meist von Arbeitnehmerinnen ausgeführt wurde. Des Weiteren geht es um eine neue Konfiguration des gesellschaftlichen Verhältnisses von Arbeit und Gender. Im letzten Abschnitt werden vor dem Hintergrund der Fallanalyse die Methoden einer Sprachanalyse von Lernprozessen diskutiert. Der Begriff des Sprachspiels verbindet in dieser methodologischen Perspektive die Dimension eines sozialen Unbewussten mit der Dimension von formalem Lernen und Wissen. Dadurch wird ein tieferes Verständnis von Lernen und Identitätsbildung in Arbeit und Beruf ermöglicht.

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs1203249

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Autor/innen-Biografie

Kirsten Weber, Roskilde University

Veröffentlicht

2012-09-29

Zitationsvorschlag

Weber, K. (2012). Lernen, Arbeit und Sprachspiele. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 13(3). https://doi.org/10.17169/fqs-13.3.1905