Psychoanalyse, Sozialisation und Gesellschaft. Zum psychoanalytischen Denken und Deuten von Alfred Lorenzer

Autor/innen

  • Thomas Leithäuser

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-13.3.1907

Schlagworte:

Gesellschaft, Sozialisation, Individuum, individuelle Struktur, Mutter-Kind-Dyade, Interaktionsform, das Unbewusste, Mediation

Abstract

Alfred LORENZER gehört zu jenen wenigen Psychoanalytiker/innen, die die Psychoanalyse über ein rein klinisches Denken und Forschen und Psychotherapie hinaus auch als eine Sozialwissenschaft verstanden haben. Das Individuum ist in seiner Sichtweise grundsätzlich nicht aus seinen sozialen Einbettungen herauslösbar. Das therapeutische Setting der Psychoanalyse ist insofern eine künstliche Veranstaltung, ein psychologisches Experiment besonderer Art. Gesellschaft begreift LORENZER nicht nur als eine dem Individuum äußerliche soziale Umgebung, wie sie in den meisten Paradigmen der Psychologie zu erscheinen pflegt. Gesellschaft vermittelt sich vielmehr nach LORENZER noch in die tiefste individuelle Struktur. Er beschreibt diesen Prozess als Sozialisation des Individuums. In dem vorliegenden Aufsatz diskutiere ich diese Untersuchungsperspektive an der Mutter-Kind-Beziehung, dem Sprechenlernen des Kindes, den Arbeitsbeziehungen sowie religiösen und ideologischen Einstellungen. Es geht um die Untersuchung familialer und sozialer "Interaktionsformen" in ihren komplexen Vermittlungen. Dabei steht ein Begriff des Unbewussten im Zentrum, den LORENZER aus der Freudschen Psychoanalyse heraus entwickelt.

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs1203176

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Autor/innen-Biografie

Thomas Leithäuser

Veröffentlicht

2012-09-29

Zitationsvorschlag

Leithäuser, T. (2012). Psychoanalyse, Sozialisation und Gesellschaft. Zum psychoanalytischen Denken und Deuten von Alfred Lorenzer. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 13(3). https://doi.org/10.17169/fqs-13.3.1907