Zur Interpretationsarbeit bei der Rekonstruktion von Diskursen und ihren lokalen Kontexten
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-14.3.1929Schlagworte:
wissenssoziologische Diskursanalyse, Soziologie des Lokalen, interpretative Methodologie, Hochschulbildung, Transformation, Rasse, Rassismus, Kultur, Fokusgruppen, Sekundärdatenanalyse, ethnografische Semantik, Universität, SüdafrikaAbstract
Eine Stärke jener Ansätze der Diskursforschung, die Diskurse als größere Strukturierungszusammenhänge begreifen, ist deren Fähigkeit, scheinbar vereinzelte Phänomene als Artikulation von Strukturen auf der Makro-Ebene zu fassen. Der Fokus auf die Makro-Ebene bringt es indes mit sich, dass oft die lokalen Kontexte, in welchen Diskurse reproduziert und zu verschiedenen Zwecken eingesetzt werden, vernachlässigt werden: Handlungen und Interpretationen werden nicht nur von Diskursen angeleitet, sondern auch von Relevanzsystemen lokaler Gruppen, Gemeinschaften oder Organisationen.
In diesem Aufsatz entwickeln wir interpretative Strategien, um zwischen Diskursen und ihrem lokalen Reproduktionskontext zu unterscheiden. Wir greifen dabei auf eine Fallstudie zurück, in der Erzählungen von Studierenden über deren Erfahrungen mit Transformationsprozessen an einer südafrikanischen Universität analysiert wurden. Wir rekonstruieren den "ethnografischen Kontext" dieser Erzählungen und zeigen, wie der Gebrauch eines bestimmten Diskurses – der sich thematisch auf "Rasse" und "Kultur" bezieht – von lokalen Gruppen beeinflusst wird, in unserem Fall von den universitären Wohnheimen für Student/innen. Der Analyse liegt ein wissenssoziologischer Diskursbegriff zugrunde.
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Copyright (c) 2013 Florian Elliker, Jan K. Coetzee, P. Conrad Kotze
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