Das interaktive Interview: eine Forschungsnotiz
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-16.1.1963Schlagworte:
Fokusgruppe, Interview, diskursive Dynamik, europäische Integration, PostkommunismusAbstract
Fokusgruppen eignen sich hervorragend insbesondere als Technik, um Gruppendynamiken nachvollziehen zu können. Allerdings haben sie, verglichen mit individuellen Interviews, ein entscheidendes Problem: Befragte werden nur sehr zögernd in einer Gruppe Informationen preisgeben, die ihnen vertraulich scheinen. Insoweit bedeutet die Wertschätzung dieses spezifischen Instruments Fokusgruppen mitunter einen Verlust an wichtigen Informationen zur Beantwortung der Forschungsfrage. Ich schlage deshalb eine Technik vor, das interaktive Interview, mit dem ich die besondere Potenz eines individuellen und eines Gruppensettings zu verbinden versucht habe. Dabei führt der oder die Forschende alternative Positionen im Gespräch ein und versucht auf diese Weise, diskursive Dynamiken zu generieren, die denen vergleichbar sind, die aus Gruppensituationen resultieren. Ich illustriere diese Vorgehensweise an einer Fallstudie zur Rolle der europäischen Integration in der post-kommunistischen Demokratisierung Bulgariens.
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