Die narrative Untersuchung lebensgeschichtlicher Erzählungen – Ph.D.-Programme im Kontext (bildungs-) politischer Umwandlungen: eine Fallstudie aus Südafrika
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-14.2.1972Schlagworte:
qualitative Forschung auf Fortgeschrittenen-Niveau, narrative Methodik, lebensgeschichtliche Erzählung, metatheoretischer Rahmen, relationale Methodologie, biografischer Kontext, institutioneller Kontext, sozialer Kontext, Ph.D.-Programm, SüdafrikaAbstract
Es kann inzwischen als hinreichend belegt gelten, dass die Geistes- und Sozialwissenschaften in Südafrika seit dem Ende der Anti-Apartheid-Kämpfe in diesem Land stagnieren. In diesem Beitrag vertreten wir die These, dass es mit dem Ph.D.-Programm zur narrativen Untersuchung lebensgeschichtlicher Erzählungen gelungen ist, eine Plattform zu schaffen, mit der ein wesentlicher Aspekt der Ausbildung von Geistes- und Sozialwissenschaftler/innen implementiert und gestärkt wird. Epistemologisch bestehen Verbindungen zu indigenem Wissen, kultureller Weitergabe und gemeinschaftlichem Engagement. Auf dieser Grundlage kann das Programm zu einer Demokratisierung des Wissens in Südafrika beitragen. Das Programm ist in einer partizipatorischen Lernumgebung angesiedelt. Die Betreuenden verfolgen das Ziel, die Studierenden beim Wissenserwerb auf einer tiefen Ebene zu unterstützen, sich mit diesem Wissen kritisch auseinanderzusetzen und es so anzuwenden, dass ihr Verständnis der Inhalte und der Forschungsprozesse deutlich wird. Weiterhin bezieht sich die Betreuung nicht nur auf die Abschlussarbeit als Produkt, sondern hat ebenso die Persönlichkeit der Forschenden im Blick.
Ziel des Programms ist es, den Studierenden metatheoretisches, fachlich-theoretisches sowie qualitativ-forschungsmethodisches Wissen zu vermitteln und sie bei der Anwendung dieses Wissens zu unterstützen. Das Programm zur Untersuchung lebensgeschichtlicher Erzählungen basiert im Kern auf der phänomenologisch-interpretativen Tradition und operiert innerhalb einer idealistischen Wissenstheorie. Zugleich betont das Programm die Notwendigkeit, die Gegensätze zwischen Subjekt und Objekt, Mikro- und Makroebene, Objektivismus und Konstruktivismus, Struktur- und Handlungsebene zu überwinden. Entsprechend werden die Studierenden dafür sensibilisiert, zwischen den biografischen, den institutionellen bzw. organisatorischen und den sozialen Kontexten zu differenzieren, innerhalb derer die Analyse von Erzählungen stattfindet
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