Jugendlichen eine Stimme geben? Die Verwendung von Videos für die Repräsentation reproduktiver Gesundheitsrealitäten von Jugendlichen in Tansania

Autor/innen

  • Constanze Dorothee Pfeiffer University of Basel

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-14.3.1999

Schlagworte:

Repräsentationen, Teilnahme von Jugendlichen, partizipative Forschung, visuelle Forschung, Tansania, Video

Abstract

Visuelle Forschung ist Teil einer wachsenden Bewegung innerhalb der partizipativen Forschung. Seit Kurzem werden unter WissenschaftlerInnen wieder vermehrt konzeptionelle Überlegungen und methodologische Vorgehensweisen im Umgang mit visuellen, partizipativen Methoden diskutiert. Der folgende Artikel präsentiert Reflexionen aus der Perspektive der Forschungsleiterin zu einem partizipativen Videoprojekt mit Jugendlichen im Alter von 15 bis 19 Jahren in Tansania. Das Projekt zielte einerseits darauf ab, visuelle Einblicke in teenagerschwangerschaftsbezogene Realitäten von Jugendlichen zu erhalten. Andererseits wurden die jungen FilmemacherInnen ermutigt, ihre Erfahrungen zu mitzuteilen und ihre Filmbeiträge zu nutzen, um EntscheidungsträgerInnen und Fachleute aus der Praxis anzusprechen. Während die Verwendung eines partizipativen Videoansatzes mit Jugendlichen großes Potenzial besitzt, verschiedene Realitäten aufzuzeigen und politische AkteurInnen sowie andere ExpertInnen auf ansprechend Art und Weise zu erreichen, müssen die Nachteile einer solchen Vorgehensweise ebenso berücksichtigt werden. Methodologische Implikationen beinhalten die Notwendigkeit, die verschiedenen Subjektivitäten und daraus resultierenden Handlungsweisen aller beteiligten AkteurInnen auf unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen zu reflektieren, um zu verhindern, dass Stereotype kolportiert werden und Missverständnisse entstehen. Es wird argumentiert, dass symbolische Repräsentationen nicht nur für Politik und Praxis, sondern auch für Wissenschaft Wissen kreieren können. Dafür müssen jedoch neben dem Forschungsprozess die Beziehungen und Handlungsmotivationen bzw. -interessen zwischen allen TeilnehmerInnen sowie dazugehörige Machtverhältnisse im visuellen Endprodukt eines solchen partizipativen Forschungsvorhabens offen gelegt und reflektiert werden.

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs1303189

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Autor/innen-Biografie

Constanze Dorothee Pfeiffer, University of Basel

Constanze PFEIFFER is a sociologist working as a postdoc within the Medical Anthropology Research Group, Department of Epidemiology and Public Health at the Swiss Tropical and Public Health Institute (SwissTPH). She is based in Dar es Salaam, Tanzania where she is leading a Swiss National Centre of Competence in Research (NCCR) North-South funded project focusing on "Sexual and Reproductive Resilience of Adolescents in Tanzania and Ghana." Her research interests are focused on resilience of young people in dealing with teenage pregnancy.

Veröffentlicht

2013-09-22

Zitationsvorschlag

Pfeiffer, C. D. (2013). Jugendlichen eine Stimme geben? Die Verwendung von Videos für die Repräsentation reproduktiver Gesundheitsrealitäten von Jugendlichen in Tansania. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 14(3). https://doi.org/10.17169/fqs-14.3.1999

Ausgabe

Rubrik

Einzelbeiträge