Die "unerzählten" Geschichten von Außenseiter/innen und deren Relevanz für die Analyse von (Post-) Konfliktfigurationen. Interviews mit Opfern kollektiver Gewalt in Norduganda (West Nile)
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-15.3.2138Schlagworte:
narratives Interview, Biografieforschung, Gewalt, Uganda, West Nile, Konflikt- und Friedensforschung, kollektives GedächtnisAbstract
Wie sprechen Menschen, die in der Region West Nile in Norduganda Opfer kollektiver Gewalttaten – insbesondere von Rebellen, aber auch von Angehörigen unterschiedlicher Regierungsarmeen – wurden, über ihre Erfahrungen, und welchen Stellenwert haben ihre Perspektiven im öffentlichen Diskurs in dieser und über diese Region? Anhand von biografisch-narrativen Interviews und Gruppendiskussionen wird aufgezeigt, wie ihre Stimmen im öffentlichen Diskurs unterdrückt werden, indem sich die Exrebellen als Opfer der Geschichte präsentieren. Die Interviews verdeutlichen, dass die Methode des narrativen Interviews auch in diesem nichteuropäischen Forschungsfeld die Befragten bei ihrer Selbstdarstellung und der Verbalisierung des Erlittenen unterstützt. Dabei zeigt sich zugleich, dass eine Untersuchung der Art und Weise, wie kollektive Gewalttaten von Opfern und in öffentlichen Diskursen thematisiert werden, wichtige Erkenntnisse über die Perspektivität und Verzerrungen dieser Diskurse und deren Verursachung ermöglicht. Nicht nur für die Überlebenden, sondern auch für die Analyse der jüngeren Geschichte dieser Region und allgemeiner von (Post-) Konfliktfigurationen ist es daher wichtig, den biografischen Erfahrungen der Opfer kollektiver Gewalt Rechnung zu tragen.
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