Langzeiterfahrungen von japanischen Männern mit einer Rückenmarksverletzung: eine qualitative Studie
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-16.2.2148Schlagworte:
Rückenmarksverletzung, Lebenslauf, Biografie, Narration, Japan, KJ-Methode, narrative Analyse, InterviewsAbstract
Ziel der Studie, die diesem Beitrag zugrunde liegt, war es zu untersuchen, wie Männer mit einer langdauernden Rückenmarksverletzung ihren Alltag nach Eintritt der Verletzung erleben. Hierzu wurden teilstrukturierte Interviews mit zehn Männern geführt. Die Interviews wurden transkribiert und mittels der KJ-Methode ausgewertet, einem in Japan sehr prominenten Verfahren, das von dem Anthropologen Jiro KAWAKITA (1967) entwickelt und auch nach diesem benannt wurde. Zusammenfassend bemühen sich die befragten Männer, ihr Leben ähnlich dem unverletzter Menschen zu führen, und sie versuchen, ihrer Verletzung positive Effekte abzugewinnen. Im Zuge des Kontakts zu anderen Betroffenen entwickeln sie eine Art kollektiver Identität als Angehörige einer Gemeinschaft von Menschen mit erworbenen Beeinträchtigungen. Um das Erleben von Normalitätsverlust zu lindern, betonen sie vor allem die Teile ihres Alltagslebens, die durch die Erkrankung keine Veränderung erfahren haben. Allen ist die Bedeutsamkeit sozialer-unterstützender Kontexte bewusst, die zugleich als limitiert erlebt werden: Sie anerkennen Grenzen ihrer eigenen Möglichkeit, ihre Umgebung zu gestalten, und erachten externe Unterstützungsangebote als sehr wichtig.
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