Was sollen Lehrerinnen und Lehrer können? Anforderungen an den Lehrer/innenberuf aus Sicht von Lehrkräften und Ausbildungspersonen

Autor/innen

  • Sabine Weiß Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Simone Schramm Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Ewald Kiel Ludwig-Maximilians-Universität München

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-15.3.2174

Schlagworte:

Anforderungsprofil, Fachwissen, Grup­pendiskussion, Inhaltsanalyse, Kategoriensystem, Lehrer/in, Lehrer/in-Schüler/in-Beziehung, Schulform, Sozialkompetenz

Abstract

Die Beschäftigung mit Anforderungen im Lehrer/innenberuf ist von einigen Defiziten geprägt. Besonders vernachlässigt ist die Artikulation von Anforderungen im Rahmen einer sozialen Praxis, die sich als wirkmächtig erweist. Lehrer/innen beklagen, dass ihre Einstellungen und Handlungskonzepte in wissenschaftlichen Untersuchungen nur ungenügende Berücksichtigung finden. In der vorgestellten Untersuchung wurden mit Lehrkräften sowie in der Lehrer/innenausbildung Tätigen schulartspezifische Anforderungsprofile für Lehrpersonen verschiedener Schularten erstellt. Dies geschah durch ermittelnde Gruppendiskussionen, die inhaltsanalytisch nach MAYRING ausgewertet wurden. In den Anforderungsprofilen zeigt sich einerseits ein schulartübergreifender Bereich, der vor allem soziale sowie an der Interaktion mit Schüler/innen orientierte Anforderungen umfasst. Andererseits sind schulartenbezogene Unterschiede im Anforderungsspektrum festzustellen, unter anderem eine hohe Gewichtung von Fachwissen im Gymnasium sowie von Stressresistenz im Grundschulbereich. Darüber hinaus zeigt sich, dass Anforderungen, z.B. Fachwissen und Kommunikationsfähigkeit, in verschiedenen Schularten zwar mit gleichen Begriffen benannt, aber unterschiedlich definiert und beschrieben werden. Aus den Profilen werden Entwicklungsaufgaben für (angehende) Lehrkräfte abgeleitet. Der qualitative Zugang zum Forschungsfeld erwies sich als fruchtbar, sich der von Lehrer/innen häufig kritisierten Kluft zwischen der wissenschaftlichen und der praktischen Perspektive anzunähern, da deren Einstellungen und Handlungskonzepte im Sinne kollektiver Muster artikuliert werden.

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs1403201

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Autor/innen-Biografien

Sabine Weiß, Ludwig-Maximilians-Universität München

SABINE WEIß, Dr. phil., ist Akademische Rätin auf Zeit am Lehrstuhl für Schulpädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Systemische Individual-, Paar- und Familientherapeutin (DGSF). Ihre Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte sind Lehrer/innengesundheit, berufliche Anforderungen des Lehrer/innenberufs, Studien- und Berufswahlmotive von Lehramtsstudierenden, Eignung sowie Kompetenzentwicklung im Lehrer/innenberuf.

Simone Schramm, Ludwig-Maximilians-Universität München

SIMONE SCHRAMM, M.A., war bis einschließlich 2012 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Schulpädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und ist European Business Trainerin (EBT). Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Bildung älterer Menschen, Kompetenzentwicklung im Lehrer/innenberuf und Wirksamkeit von Lehrer/innenbildung.

Ewald Kiel, Ludwig-Maximilians-Universität München

EWALD KIEL, Prof. Dr. phil., ist Ordinarius für Schulpädagogik und Leiter der Abteilung für Schul- und Unterrichtsforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Zahlreiche Publikationen zu interkultureller Didaktik, Lehrer/innenbiografie, Studien- und Berufswahlmotivation im Lehrer/innenberuf und Unterrichtsgestaltung. Seine Forschungsschwerpunkte sind Lehrer/innengesundheit, Fallorientierung in der Lehrer/innenbildung, Didaktik, Berufswahl und Eignung sowie Kompetenzentwicklung im Lehrer/innenberuf.

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Veröffentlicht

2014-08-08

Zitationsvorschlag

Weiß, S., Schramm, S., & Kiel, E. (2014). Was sollen Lehrerinnen und Lehrer können? Anforderungen an den Lehrer/innenberuf aus Sicht von Lehrkräften und Ausbildungspersonen. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 15(3). https://doi.org/10.17169/fqs-15.3.2174