Argumentationspraxis in einer therapeutischen Gemeinschaft: die Konstruktion eines Dilemmas
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-15.3.2184Schlagworte:
diskursive Psychologie, Ethnomethodologie, Rhetorik, Dilemma, professionelle Interaktion, kollaborative TherapieAbstract
Die hier berichtete Studie befasste sich in einer diskursiven Perspektive mit der Argumentationspraxis in einer therapeutischen Gemeinschaft. Hauptprämisse war, dass Menschen ihre soziale Wirklichkeit aktiv durch die Nutzung von Sprache gestalten. Als Datenmaterial wurden die Transkripte von Sitzungen genutzt, in denen Therapeut/innen ihre klinische Praxis reflektierten.
In der Beschreibung der klinischen Arbeit konnten zwei argumentative Positionen unterschieden werden: eine "kollaborative" und eine "direktive". Analytisch von Interesse war nun, wie Therapeut/innen diese Positionen rechtfertigten bzw. kritisierten. So wurde argumentativ eine kollaborative Sichtweise unterstrichen und zugleich eine direktive Haltung aufrechterhalten, selbst wenn dies mit den eigenen präferierten Werten konfligierte. Dieser Widerspruch wurde gelöst, indem Argumente im Gespräch benannt wurden, die die direktive Ausrichtung rechtfertigten und zugleich deren Unerwünschtheit benannten. Diese Konzept des Dilemmas bahnte als rhetorische Konstruktion Denk- und Interaktionsweisen der therapeutischen Gemeinschaft.
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