"Den Schweiß von der eigenen Stirn trinken": Erinnerungen von Farmarbeiter/innen an die Apartheid
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-16.2.2202Schlagworte:
Agrarstaat, Klassenbeziehungen, Apartheid, Farmarbeiter/innen, Interviews, Lebensgeschichte, narrative Analyse, Paternalismus, Biografie, Phänomenologie, Lebensraum, Ort, SüdafrikaAbstract
In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit den Lebensgeschichten von Farmarbeiter/innen aus der südafrikanischen Ostkap-Provinz vor, während und nach der Apartheit. Es zeigt sich, dass einige Restriktionen der Apartheit wie z.B. das kontinuierliche Tragen von Identifikationspapieren als peripher erlebt wurden, verglichen mit schwerwiegenden Eingriffen in das Alltagsleben durch die Farmbesitzer/innen, die einerseits als unterdrückerisch, autoritär und ausbeuterisch, andererseits aber auch als paternalistisch und mildtätig beschrieben wurden. Die Farm war der zentrale Ort für die komplexen und ungleichen Beziehungen zwischen beiden Parteien. Zugleich fand sich in den Erzählungen der Farmarbeiterinnen eine tiefe Verbundenheit mit dem Land, auf dem sie lebten, auch wenn ihnen dieses Land nicht gehörte: Land bedeutete Tierhaltung, es war der Ort, der sie speiste und es war der spirituelle Ort, an dem sie sich ihren Ahn/innen verbunden fühlten und ihre eigene Kultur lebten. Der Ausschluss von Wissen und formaler Bildung sowie paternalistische Praktiken festigten die Abhängigkeit der Farmarbeiter/innen vom Leben und Arbeiten auf der Farm.
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Copyright (c) 2015 Amanda Maria Young-Hauser, Jan K. Coetzee, Kwakhe Maramnco
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