Crossing Boundaries in Qualitative Research – Entwurf einer empirischen Reflexivität der qualitativen Sozialforschung in Deutschland und den USA

Autor/innen

  • Stephanie Bethmann Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • Debora Niermann Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-16.2.2216

Schlagworte:

Wissenschafts­soziologie, Ethno­grafie, Grounded-Theory-Methodo­logie, rekonstruk­tive Methoden, Analyse, amerika­nischer Pragma­tismus, Epistemo­logie, Wissen­schafts­verständ­nis, Reflexivität, Deutschland, USA

Abstract

Der vorliegende Beitrag widmet sich der Analyse von Prozessen der Wissenskonstruktion in der qualitativen Sozialforschung im transatlantischen Vergleich. Basierend auf explorativen Forschungsergebnissen stellen wir mit den Idealtypen engaging und observing zwei Forschungsstile vor, die sich in den Praktiken der Konstruktion von Nähe und Distanz zum Gegenstand deutlich unterscheiden. Beides, Nähe und Distanz, wird dabei nicht als innere Haltung von Forschenden oder als rigoros nationaler Stil verstanden, sondern als Produkte konkreter Arbeitspraktiken, die in Zusammenhang mit nationalen Forschungskonventionen, Rahmenbedingungen und Epistemologien stehen. Gemeinsam ist beiden Interaktionsmustern die zentrale Fundierung im amerikanischen Pragmatismus, wobei die These einer auffallend unterschiedlichen Bezugnahme auf den amerikanischen Pragmatismus in den beiden Länderkontexten diskutiert wird: Stehen in Deutschland vorwiegend dessen erkenntnistheoretische Prämissen im Mittelpunkt, sieht sich die gegenwärtige US-amerikanische Methodenlandschaft eher dessen gesellschaftspolitischen Traditionen verpflichtet. Ausgehend von diesen Beobachtungen wird abschließend die Forderung formuliert, Reflexivität in der qualitativen Sozialforschung stärker auf den Boden empirischer Analysen zu stellen.

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs1502191

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Autor/innen-Biografien

Stephanie Bethmann, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Stephanie BETHMANN, promovierte Soziologin, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Ihre bisherigen Forschungsthemen umfassen Liebe und Paarbeziehung, Familie, Migration, Geschlechterverhältnisse, Okzidentalismus, Wald und Gesellschaft sowie qualitative Sozialforschung als Gegenstand der Wissenschaftssoziologie. Ausgewählte Publikationen: "Liebe. Eine soziologische Kritik der Zweisamkeit" (BETHMANN 2013, Juventa); mit Debora NIERMANN u.a.: "Agency. Qualitative Rekonstruktionen und gesellschaftstheoretische Bezüge von Handlungsmächtigkeit" (BETHMANN et al. 2012, Juventa), "Qualitative Interviewforschung in und mit fremden Sprachen. Eine Einführung in Theorie und Praxis" (KRUSE et al. 2012, Juventa).

Debora Niermann, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Debora NIERMANN (M.A.), Dipl. Soz.-Päd. (FH), ist Doktorandin im DFG-Graduiertenkolleg "Freunde, Gönner und Getreue" an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Ihre bisherigen Forschungsarbeiten bewegten sich in den Bereichen Familie und Migration im Lebenslauf, der anwendungsbezogenen Kinder- und Jugendhilfeforschung sowie der Diskriminierung in institutionellen Kontexten. Derzeitige Arbeitsschwerpunkte: Methodologien qualitativer Sozialforschung (v.a. symbolischer Interaktionismus und amerikanischer Pragmatismus) sowie die Rekonstruktion ethnografischer Praktiken. Ausgewählte Publikationen: mit Stephanie BETHMANN (BETHMANN et al. 2012, Juventa), mit Jan KRUSE (KRUSE et al. 2013, Juventa) sowie (2012) mit Albert SCHERR: "Wider den Forschungsmethodenzwang. Ein Plädoyer für die theoriegeleitete Entdeckung interessanter Daten. In Eric Mührel & Bernd Birgmeier (Hrsg.), Perspektiven (sozial-)pädagogischer Forschung. Wiesbaden: Springer VS . Zurzeit Vorstandsmitglied am Institut für Qualitative Sozialforschung, Freiburg (iqs).

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Veröffentlicht

2015-04-26

Zitationsvorschlag

Bethmann, S., & Niermann, D. (2015). Crossing Boundaries in Qualitative Research – Entwurf einer empirischen Reflexivität der qualitativen Sozialforschung in Deutschland und den USA. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 16(2). https://doi.org/10.17169/fqs-16.2.2216