Die verwitterten Falten seines Gesichts: eine performative Reflektion über Nelson Mandela, das Selbst und den Aufruf zur (Zurück-) Bildung von "Rassen"
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-16.2.2230Schlagworte:
Nelson Mandela, Performativität, Verantwortlichkeit, Weißsein, Ethik, Erscheinung, WerdenAbstract
Die hier vorliegende, selbstreflexive narrative Studie wurde anlässlich des ersten Jahrestages des Todes von Nelson Rolihlahla MANDELA verfasst. Sie deckt mithilfe der performativen Theorie von BUTLER auf, dass diskursiv geregelte, soziale Praktiken fruchtbar für die Bildung einer Rassenidentität sind, die sich in Zugehörigkeit gründet, wobei sie gleichzeitig auch das Annullieren einer solchen Identität durch eine Umgruppierung von Sozialpraktiken aufzeigt, die stattdessen auf einer Weltanschauung des Werdens fußen. Eine fluide Subjektivität wird als ausschlaggebend für die historische Darstellung des Selbst beschrieben, während auch das verantwortliche Subjekt der autoethnografischen Arbeit hier problematisiert wird.
Die Studie stellt einen sich daraus ergebenden Aufruf für weiße Südafrikaner/innen dar, sich aktiv von einer abgeschwächten, dominanten Repräsentation der Friedensikone in der Populärkultur zu entfernen und fordert eine neue existenzielle Reflektion der Erscheinung von Nelson MANDELA, sodass ihre tiefere, historische Bedeutung, gegenwärtige Relevanz und zukünftige ethische Signifikanz aufgedeckt werden können, die sie von denen einfordert, die von einer Schwellenposition herkommen, wie z.B. J.M. COETZEE (1988, S.11) sie benannte: "Nicht mehr Europa, noch nicht Afrika". Somit wird hier vorgeschlagen, dass sich weiße Südafrikaner/innen von einem Zustand der Zugehörigkeit, der auf eine Rassenidentität gründet, wegbewegen müssen hin zu einer gemischtrassischen afrikanischen Identität des Werdens.
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