Das San-Miguel-Kunstprojekt: eine Grounded Theory der "Emergenz von Verwunderung"
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-16.2.2243Schlagworte:
Kreativität, Kunst, Emergenz, Verwunderung, Grounded-Theory-Methodologie, PhänomenologieAbstract
Dieser Beitrag beschäftigt sich mit kreativen Prozessen künstlerischen Schaffens. Mittels klassischer Grounded-Theory-Methodologie konnten zwei Kernkategorien identifiziert werden: Emergenz und Verwunderung. Bei Verwunderung geht es um die Erfahrung, die das Schaffen künstlerischer Werke motiviert und unterhält; Emergenz bezeichnet den Prozess, in dem Verwunderung sukzessive in Inhalt und Form des zu schaffenden Werkes Gestalt annimmt. Die Theorie der "Emergenz von Verwunderung" umfasst einen Verlaufsprozess mit distinkten Phasen, nämlich die Erfahrung von Verwunderung, das Eintauchen in die künstlerische Praxis, die Empfängnis eines spezifischen Werkes oder Projekts, die Gestaltung des Werkes, dessen Präsentation gegenüber einem faktischen oder potenziellen Publikum sowie schließlich das Moving-on. Die Phasen involvieren einen dynamischen Fluss rekursiver Prozesse – entwerfen, veredeln, Bezüge erstellen, kanalisieren und bewerten – die die Emergenz von Verwunderung in künstlerischen Arbeiten erleichtern.
Interessanterweise scheint die Theorie der "Emergenz von Verwunderung" auch für Forschungsprozesse zutreffend, die der Grounded-Theory-Methodologie oder einem phänomenologischen Ansatz folgen. Dies legt nahe, dass beide Methodologien mehr mit künstlerischen Schaffensprozessen gemein haben als üblicherweise angenommen wird.
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