Die Bedeutung von Anerkennungserfahrungen in der Schule für die Ausprägung von Altruismus und Werten der Offenheit

Autor/innen

  • Isabella Lussi Pädagogische Hochschule Zug
  • Stephan Gerhard Huber Pädagogische Hochschule Zug

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-16.3.2304

Schlagworte:

Bildung, Werteentwicklung, Jugend, junge Erwachsene, Anerkennung, soziale Wertschätzung, Selbstsicherheit, Autonomie, Sinn, Biografie, Schule, Grounded-Theory-Methodologie, Biografieforschung, qualitative Typenbildung, narrative Interviews

Abstract

Die Werteentwicklung gilt als eine bedeutende Aufgabe im Jugendalter. Die Schule stellt dabei neben der Herkunftsfamilie eine zentrale Sozialisationsinstanz dar. Unklar ist jedoch, welche schulischen Erlebnisse die Entwicklung von Werten beeinflussen. Basierend auf 20 biografisch-narrativen Interviews mit 19- bis 21-jährigen jungen Erwachsenen in der Schweiz verfolgte die hier berichtete Studie das Ziel, schulische Erlebnisse zu eruieren, die für die Entwicklung von Werten bedeutsam sind. Bei der Auswertung der Interviews wurde das narrationsanalytische Verfahren nach SCHÜTZE (1984) mit dem Kodierverfahren der Grounded-Theory-Methodologie nach STRAUSS (1998 [1994]) und der qualitativen Typenbildung (KELLE & KLUGE 1999) kombiniert. Die Ergebnisse der Studie zeigen: Anerkennung (im Sinne von HONNETH 1992) stellt eine Kernkategorie in den sehr unterschiedlichen Schüler/innenbiografien dar, und sie ist eng verknüpft mit der Ausprägung individueller Werte von jungen Erwachsenen. Junge Erwachsene, die sich in der Schule geliebt, respektiert und wertgeschätzt fühlten, kombinieren Sicherheits- und Leistungswerte mit Offenheit und Toleranz. Ist die Schulzeit durch einen Mangel an Anerkennung geprägt, werden Sicherheits- und Leistungswerte priorisiert. Dies scheint darin begründet zu sein, dass Anerkennung eine Bedingung für Autonomie darstellt und für die Fähigkeit, vergangenen und aktuellen Erlebnissen Sinn zu verleihen.

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs1503328

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Autor/innen-Biografien

Isabella Lussi, Pädagogische Hochschule Zug

Isabella LUSSI ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Bildungsmanagement und Bildungsökonomie an der Pädagogischen Hochschule Zug. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in der Bildungssoziologie und der Jugend- und Werteforschung. Ihr besonderes Interesse gilt verschiedenen Bildungsbiografien und deren Bedeutung für die Entwicklung von Werten.

Stephan Gerhard Huber, Pädagogische Hochschule Zug

Prof. Dr. Stephan Gerhard HUBER ist der Leiter des Instituts für Bildungsmanagement und Bildungsökonomie an der Pädagogischen Hochschule Zug. Er forscht im Bildungsbereich zu den Themenbereichen "Organisation, Qualität und Entwicklung" und "Lehrerbildung, Führungskräfteentwicklung und Personalmanagement" sowie "Jugend, junge Erwachsene und Werte". Er ist Leiter des interdisziplinären Forschungskonsortiums des "Young Adult Survey of Switzerland" (YASS) der ch-x Eidgenössischen Jugendbefragungen.

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Veröffentlicht

2015-09-25

Zitationsvorschlag

Lussi, I., & Huber, S. G. (2015). Die Bedeutung von Anerkennungserfahrungen in der Schule für die Ausprägung von Altruismus und Werten der Offenheit. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 16(3). https://doi.org/10.17169/fqs-16.3.2304

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Rubrik

Einzelbeiträge