Die visuelle Matrix: Symbolik und Affekt in einem gruppenbasierten Forschungssetting
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-16.3.2308Schlagworte:
visuelle Matrix, Assoziation, szenisches Verstehen, Rhizom, Methodologie, Affekt, Symbolik, psychosozial, soziales TräumenAbstract
Die visuelle Matrix ist ein Verfahren zur Untersuchung geteilter Erfahrungen, ausgelöst durch sensorisches Material, das für die interessierende Forschungsfrage relevant ist. Ausschlaggebend sind Symbolik, Visualisierung und Affekte, denen in diesem Zusammenhang größeres Gewicht beigemessen wird als diskursiven Annäherungen: Die Methode erlaubt die Symbolisierung imaginativer und emotionaler Anteile, die andernfalls nicht artikuliert würden, und durch sie können "ungedachte" Dimensionen von Erfahrung innerhalb eines partizipativen Settings ins Bewusstsein gerückt werden.
In diesem Beitrag beschreiben wir den Prozess des Arbeitens mit der Matrix mit Bezug auf die Studie "Public Art and Civic Engagement" (FROGGETT, MANLEY, ROY, PRIOR & DOHERTY 2014), in der sie entwickelt und geprüft wurde. Beispiele für ihre Nutzung auch in anderen Kontexten werden gegeben. Sowohl die Matrix-Exposition als auch folgende Diskussionen werden skizziert, ebenso der anschließende interpretative Prozess. Weiter wird auch die theoretische Einbettung des Verfahrens beschrieben: seine Herkunft aus dem Konzept des sozialen Träumens, der atemporale und assoziative Charakter des Denkens unter Bezugnahme auf DELEUZEs Konzept des Rhizoms und die hermeneutische Analyse, die auf die Theorie der Objektbeziehungen und LORENZERs Konzept des szenischen Verstehens rückgreift.
Die Matrix wurde als "szenisches Rhizom" konzeptualisiert wegen ihrer distinkten Qualität und ihrer hybriden Herkunft aus der Forschungspraxis. Das szenische Rhizom ist etwas "Drittes" neben den Teilnehmenden und den "Gegenständen" der Betrachtung. Wir versuchen zu zeigen, dass einige Probleme anderer gruppenbasierter Verfahren durch die visuelle Matrix vermieden werden können, im Besonderen die Tendenz der Dominanz interpersoneller Dynamiken.
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Copyright (c) 2015 Julian Manley, Lynn Froggett, Alastair Roy
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