Doing religion im Phowa-Kurs: Praxeologische und reflexionslogische Studien zum "bewussten Sterben" im Diamantweg-Buddhismus

Autor/innen

  • Werner Vogd Universität Witten/Herdecke
  • Jonathan Harth Universität Witten/Herdecke
  • Ulrike Selma Ofner Universität Witten/Herdecke

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-16.3.2320

Schlagworte:

Buddhismus, Praxistheorie, Pragmatismus, doing religion, qualitative Forschung, Meditation, dokumentarische Methode, Kontexturanalyse, Experteninterview, narratives Interview

Abstract

Im Sinne einer pragmatistischen Perspektive, wie sie zuerst John DEWEY (1987 [1934]) in Anschluss an William JAMES formulierte, ist das Religiöse weniger als eine spezifische Art von experience zu verstehen, denn als ein adjustment hin zu einer epistemischen Perspektive, die alle Erfahrungen in einem veränderten Licht erscheinen lässt. Religiosität zielt damit auf ein besonderes Selbst- und Weltverhältnis, in dem die Beziehung zwischen Selbst und Welt aus einer ganzheitlichen Perspektive betrachtet wird.

Wie aber können fremde, auf den ersten Blick in ihrer Genese unwahrscheinliche und unter modernen Verhältnissen zudem anzweifelbare religiöse Haltungen und Sinnsysteme etabliert werden? Am Beispiel der im tibetischen Buddhismus verbreiteten Phowa-Meditation des "bewussten Sterbens" wird untersucht, wie für westliche Adept/innen auf den ersten Blick befremdlich und esoterisch anmutende spirituelle Lehren mit zunehmender Praxis an Evidenz und Sinnhaftigkeit gewinnen können, indem sich Gruppenprozesse, Visualisierungen, körperorientierte Übungen und psychisches Erleben zu einem übergreifenden Arrangement verschränken. Die empirische Datengrundlage für die Untersuchung liefern narrative Interviews mit westlich sozialisierten Schüler/innen und Lehrer/innen des Diamantweg-Buddhismus, der derzeit größten buddhistischen Gemeinschaft des tibetischen Buddhismus in Deutschland. Die Auswertung der Interviews erfolgte angelehnt an die dokumentarische Methode, erweitert durch eine Kontexturanalyse, um den Reflexionsverhältnissen gerecht zu werden, die den religiösen Selbst- und Weltbezug aufspannen.

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs1503179

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Autor/innen-Biografien

Werner Vogd, Universität Witten/Herdecke

Werner VOGD ist Professor für Soziologie an der Universität Witten/Herdecke. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen qualitative Methoden, Systemtheorie, Religions-, Organisations- und Medizinsoziologie.

Jonathan Harth, Universität Witten/Herdecke

Jonathan HARTH ist Mitarbeiter am Lehrstuhl für Soziologie an der Universität Witten/Herdecke. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen qualitative Sozialforschung, Computerspiel- und Techniksoziologie und Religionssoziologie.

Ulrike Selma Ofner, Universität Witten/Herdecke

Ulrike OFNER ist Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Soziologie an der Universität Witten/Herdecke. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Migrationsforschung, Ethnologie und Religionswissenschaften.

Veröffentlicht

2015-07-28

Zitationsvorschlag

Vogd, W., Harth, J., & Ofner, U. S. (2015). Doing religion im Phowa-Kurs: Praxeologische und reflexionslogische Studien zum "bewussten Sterben" im Diamantweg-Buddhismus. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 16(3). https://doi.org/10.17169/fqs-16.3.2320

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