Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind, wir sehen sie, wie wir sind: "Outsider" in der Forschung zu polnischer Migration auf dem Prüfstand
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-16.2.2331Schlagworte:
Insider/Outsider-Forschung, polnische Migration, Intersektionalität, Gender, biografisch narrative Interviews, psychoanalytische GeografienAbstract
In diesem Artikel diskutiere ich die Erfahrungen aus der Forschung über polnische Migration nach Schottland aus der Perspektive vermeintlicher "Outsider". Ich plädiere für eine kritische Auseinandersetzung mit der Insider/Outsider-Dichotomie, weil diese nicht die Komplexität der multiplen Intersektionalitäten im Forschungsprozess widerspiegelt.
Der Beitrag basiert auf biografisch-narrativen Interviews mit jungen Pol/innen, die in Edinburgh leben, zu der Erfahrung von Mobilität innerhalb der EU. Während meines Zusammentreffens mit ihnen im Laufe der Interviews wurden Migrationsnarrative offengelegt, die die Unterscheidung von "Forscher/in" und "Beforschten" verwischten. Insbesondere richtet sich der Fokus des Artikels auf die Schnittstellen von Gender, Klasse und Nationalität. Damit wird gezeigt, wie verschiedene Positionalitäten reflexiv konstruiert und konfrontiert werden: Das Interview ist ein kreativer Prozess, in dessen Verlauf im Dialog Narrative verhandelt werden, wodurch körperliche Performanzen und nicht-kognitive Assoziationen die multiplen Intersektionalitäten beider Parteien ans Tageslicht bringen. In diesem Prozess wird die Binarität von Insider/Outsider infrage gestellt. Der Beitrag analysiert die Brauchbarkeit dieser Dichotomie als Rahmen zum Verständnis der Forschungsbeziehung.
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