"Sprich mit ihr, sie ist auch Chinesin": Überlegungen zur raum-zeitlichen Reichweite geteilter Ethnizität in der Migrationsforschung
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-16.2.2332Schlagworte:
Migrationsforschung, migrantische Forscherin, intersektionale Positionalitäten, Raum, Zeit, chinesische Migration, Ethnografie, LängsschnittstudieAbstract
In diesem Beitrag argumentiere ich gegen die Dichotomie von Insider-Outsider als Rahmenkonzept für das Verstehen der Beziehung zwischen Forschenden und Beforschten. Ich differenziere dieses allzu vereinfachte und begrenzte binäre Konstrukt aus, indem ich die Dynamik und Mannigfaltigkeit von Insider-und Outsider-Positionen analysiere, welche in der spezifischen Raum-Zeit der Interaktionen zwischen mir als Forscherin und meinen "Forschungssubjekten" offenbart wurden. In dem Bemühen, eine Beziehung mit den Menschen, die ich erforsche, aufzubauen, soll insbesondere die Wirkung von Raum, Ort und Zeit hervorgehoben werden. Die Idee raum-zeitlichen Reichweite soll an dieser Stelle helfen, die Bedeutung der komplexen, dynamischen, tief verankerten und oftmals nicht planbaren Relationalitäten zwischen mir als Forscherin und meinen Forschungsteilnehmer/innen nachvollziehen zu können. Begebenheiten aus meiner Reise als "migrantische Forscherin" veranschaulichen, wie Sensibilität für (soziale) Räume (des Insider- und Outsider-Seins) und Zeitlichkeiten (wie Alter, Generation, Lebenszyklus, Zeit und Häufigkeit des Forschungskontaktes) uns als Forschenden helfen, über unsere Positionalitäten, Erfahrungen und Gefühle in der Wissensproduktion im Kontakt mit den Menschen, deren Leben wir untersuchen zu reflektieren. Diese Erfahrungen formen unser Verständnis der eigenen Identität und Herkunft.
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