Neutralitätsansprüchen und impliziten Männlichkeitskonstruktionen in den Natur- und Technikwissenschaften analytisch begegnen: Methodologische Herausforderungen und Analysestrategien für die Geschlechterforschung
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-17.3.2469Schlagworte:
Geschlechterforschung, Natur- und Technikwissenschaften, symbolische Geschlechterordnung, implizite Männlichkeitskonstruktionen, diskursive Praktiken, Leitfadeninterview, Grounded-Theory-Methodologie, DistinktionsmusterAbstract
Auf Basis eines empirischen Beispiels diskutieren wir in diesem Beitrag methodologische Herausforderungen für die Untersuchung geschlechtlicher Zuschreibungen in epistemischen Kulturen in Technik- und Naturwissenschaften. Konfrontiert mit Akteur_innen, die für sich selbst wie für ihre Arbeit Neutralität und Objektivität beanspruchen, sind Untersuchungen der Geschlechterforschung damit konfrontiert, Geschlechternormen zu rekonstruieren, die überwiegend implizit bleiben, ohne dabei selbst Geschlechterdifferenzen zu reifizieren. Mit dem Ziel, diese "Blackbox" zu öffnen, schlagen wir in diesem Beitrag eine Analysestrategie vor, um diesen subtilen, hochgradig normativen, diskursiven Praktiken der Zuschreibung von Geschlecht an epistemische Subjekte, Objekte und Tätigkeiten nachzugehen und exemplifizieren dies anhand einer eigenen empirischen Studie. Indem im qualitativen Datenmaterial Distinktionsmuster, einmal mit Bezug auf epistemische Grenzziehungen und einmal mit Bezug auf Geschlechterdifferenzierungen, miteinander verglichen werden, ist es möglich, die in den Daten existierenden Bezüge zwischen symbolischer Geschlechterordnung und epistemischen Kulturen aufzuspüren. Der vorgeblich neutrale "Wissenschaftler" bzw. "Ingenieur" wird dann als androzentrische Konstruktion eines männlich verfassten epistemischen Subjekts sichtbar.
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Copyright (c) 2016 Susanne Kink, Tanja Paulitz, Bianca Prietl
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