Foucault, Bakhtin, Ethnomethodologie: Hybridität in Interaktionen in Gesprächen aufzeigen

Autor/innen

  • Shirley Anne Tate University of Leeds

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-8.2.247

Schlagworte:

"dritter Raum", Dialogizität, Reflexivität, Diskurs, Übersetzung, Ethnomethodologie, Adressivität, Hybridität, Heteroglosia

Abstract

Die Theoretisierung von Hybridität in postcolonial studies schließt zumeist die Analyse von Alltagssituationen aus. Ausnahme bilden hier die Forschungsarbeiten zur kulturellen Produktion von MigrantInnen und zur Konsumkultur im Sinne des "den Anderen aufessen". Dieser Aufsatz geht von der Untersuchung von Hybridität als "im Alltag praktisch hergestellt" aus und untersucht dies am Beispiel einer diskursiven Interaktionsanalyse von Gesprächen über Identität zwischen schwarzen "mixed race" Frauen in Großbritannien. Die hier vorgestellte Analysemethode versteht sich als "Übersetzungsprozess", der als diskursive ethnomethodologische Analyse (eda) FOUCAULT und BAKHTIN miteinander verbindet, um die Verhandlungen und Artikulationen von Hybridität im Alltag schwarzer Frauen zu "ent-decken". Hybridität wird dabei als reflexive Bewegung des "Übersetzens" von Diskursen zu Identitätspositionen verstanden, die für die Gesprächsteilnehmerinnen Identifikationsmomente im Gespräch darstellen. FOUCAULTs Diskurskonzept und BAKHTINs Heteroglosia und "Adressivität" (addressivity) ermöglichen es, diese Bewegung in den Gesprächen mittels der ethnomethodologischen "Übersetzung" theoretisch zu fassen. Ausgehend von den theoretischen Konvergenzen und Divergenzen zwischen FOUCAULT und BAKHTIN werden die Konzepte Subjekt, Identität und Diskurs mittels "eda" empirisch rekonstruiert. Die genaue empirische Sicht durch die Lupe der eda erlaubt es, Subjektpositionen, die die Sprecherinnen als Beschränkung oder Ermöglichung ihrer Aktionen oder Erfahrungen identifizieren und in ihren Gesprächen "verhandeln", als Effekte von Subjektivierungsprozessen zu deuten. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0702107

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Autor/innen-Biografie

Shirley Anne Tate, University of Leeds

Shirley Anne TATE is Director of Studies in the Centre for Interdisciplinary Gender Studies at The University of Leeds, UK. She has published widely on "race", gender and postcoloniality and her publications include her monograph "Black Skins, Black Masks: Hybridity, Dialogism, Performativity" (Ashgate, 2005). She is currently working on a book on Black beauty.

Veröffentlicht

2007-05-31

Zitationsvorschlag

Tate, S. A. (2007). Foucault, Bakhtin, Ethnomethodologie: Hybridität in Interaktionen in Gesprächen aufzeigen. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 8(2). https://doi.org/10.17169/fqs-8.2.247