Staatsverbrechen, Räumlichkeiten und Erinnerungen in Argentinien: der Fall des Hospital Posadas
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-18.1.2471Schlagworte:
Raum, Gedächtnis, Erinnerung, Verschwinden, Hospital Posadas, Argentinien, Oral HistoryAbstract
In diesem Beitrag befasse ich mich mit der räumlichen Transformation des Hospital Posadas und der es umgebenden Nachbarschaft in Phasen politischer Gewalt und der argentinischen Militärdiktatur und mit den Erinnerungen der Arbeiter/innen und Bewohner/innen. Das Hospital Posadas, ein Krankenhaus in Haedo in der Provinz Buenos Aires, war ein zentraler Punkt im Prozess der politischen Radikalisierung, die 1976 in einen Putsch mündete. Danach beherbergte die Räumlichkeit eine geheime Haftanstalt, in der Menschen, die gekidnappt oder gefangengenommen worden waren, inhaftiert wurden, während Teile des Geländes weiter wie zuvor für die Gesundheitsversorgung genutzt wurden. Zur gleichen Zeit war die Nachbarschaft intensiver politischer Repression ausgesetzt. Ich versuche zu zeigen, dass die Räumlichkeiten ein grundlegendes Raster für das kollektive Gedächtnis konstituieren und dass deren Kontinuität und Transformation das soziale Gedächtnis derer beeinflussen, die darum kämpfen, die eigene Vergangenheit zu verstehen. Die Analyse erlaubt eine Historisierung und einen Nachvollzug der Prozesse politischer Gewalt im Verlauf der Veränderungen, die die Topografie des Krankenhauses und seiner Nachbarschaft und die Erinnerungen der Menschen, die dort leben und arbeiten, gezeichnet haben.
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