Datenanalyse und narrativ-biografische Ansätze: von der Nutzung von Methoden zum Einsatz analytischer Intentionalität
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-18.1.2491Schlagworte:
Datenanalyse, narrative-biografische Verfahren, Lesarten, analytische IntentionalitätAbstract
Datenanalyse ist ein sensibles Stadium im Rahmen qualitativer Forschung, da sie die Qualität und Anwendbarkeit der Ergebnisse beeinflusst. Texte explizieren in der Regel grundlegende Analyseprinzipien, bleiben aber detaillierte Beschreibung der erforderlichen Vorgehensweisen schuldig. Wie andere Wissenschaftler/innen favorisieren auch qualitative Sozialforscher/innen die Verbreitung ihrer Forschungsergebnisse, indem sie die Analysemodi und deren epistemologische Grundlagen nur kurz skizzieren.
In diesem Beitrag werden drei Studien vorgestellt, in denen narrativ-biografische Verfahren zum Einsatz kamen: kollektive Erinnerungen an die chilenische Militärdiktatur, die transgenerationale Weitergabe von Traumen an die Enkel von Opfern politischer Gewalt während der Militärdiktatur sowie subjektive Transformationsprozesse über die Zeit aufseiten der Bewohner/innen armer Distrikte in Santiago. Es werden die analytischen Designs und die Umsetzung der Methoden im Forschungsprozess beschrieben, wobei verdeutlicht wird, vor welchem epistemologischen und methodologischen Hintergrund Entscheidungen in jeder der drei Studien getroffen wurden.
Analytische Intentionalität wird als Möglichkeit vorgeschlagen, um 1. die Reflexivität der Forschenden bzw. von Forschungsteams angemessen einzubeziehen, 2. polyphone Lesarten im Sinne BAKHTINs zu nutzen, um neue und multiple Analyseoptionen zu eröffnen und 3. systematische Schreibweisen mit dem Ziel einer besseren Verbreitung von Wissen zu erproben. Dies soll den Prozess der Datenanalyse in qualitativen Studien transparenter machen.
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Copyright (c) 2017 Marcela Cornejo, Ximena Faúndez, Carolina Besoain
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