Homophobe Gewalt in öffentlichen weiterführenden Schulen in Nordchile

Autor/innen

  • Clive Echagüe Universidad Católica del Norte
  • Jaime Barrientos Universidad de Santiago de Chile

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-19.1.2546

Schlagworte:

Diversität, Gender, Weiblichkeit, Inklusion, Sexualität, Schule, Lateinamerika, Ethnografie, kritische Diskursanalyse

Abstract

In diesem Beitrag präsentieren wir Ergebnisse aus einer Studie zu homophober Gewalt (HG) gegen Frauen in öffentlichen weiterführenden Schulen in Chile. Zum Verständnis feindseliger Beziehungen, die sich in tlw. erheblichem Ausmaß zwischen Schüler/innen finden, werden üblicherweise Konzepte wie homophobes Mobbing oder HG genutzt. Unsere eigene ethnografische Untersuchung fand über sechs Monate in Antofagasta (Chile) statt. Zur Analyse der Feldnotizen, Interviews mit Schüler/innen, Lehrer/innen und Schulleitungen sowie von Schuldokumenten kam die kritische Diskursanalyse zum Einsatz. Hauptergebnis ist, dass jüngste Änderungen in der Bildungspolitik auf die schulische Organisation dahingehend Einfluss genommen haben, dass vermehrt Toleranz- und Achtsamkeitsübungen und Bemühungen um eine Regulierung affektiver Beziehungen zwischen den Schüler/innen Eingang in den Schulalltag gefunden haben. Zugleich waren aber auch Praktiken erkennbar, die die Dominanz heterosexueller Weiblichkeit unterstreichen. Wir kamen deshalb zu dem Schluss, dass Heterosexualität weiter implizit als Norm reproduziert wird, und dass hieraus Exklusion und die Verstärkung sozialer Hierarchien resultieren. HG muss insoweit als Ausdruck eines systemischen Arrangements heterosexueller Regulierung in Schulen verstanden werden, die mit anderen Gewaltakten, z.B. bezogen auf Gender- oder Klassenzugehörigkeit, einhergeht.

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Autor/innen-Biografien

Clive Echagüe, Universidad Católica del Norte

Clive ECHAGÜE, es maestro en psicología social por la Universidad Católica del Norte y trabaja en la Escuela de Psicología y Escuela de Educación de la misma universidad.

Jaime Barrientos, Universidad de Santiago de Chile

Jaime BARRIENTOS, es doctor en psicología social, profesor asociado de la Escuela de Psicología de la Universidad de Santiago de Chile, especialista en estudios de sexualidades. Ha publicado numerosos artículos y publicó recientemente "La violencia homofóbica en Chile y Latinoamérica" (Ediciones El Desconcierto, 2015).

Veröffentlicht

2017-11-29

Zitationsvorschlag

Echagüe, C., & Barrientos, J. (2017). Homophobe Gewalt in öffentlichen weiterführenden Schulen in Nordchile. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 19(1). https://doi.org/10.17169/fqs-19.1.2546

Ausgabe

Rubrik

Einzelbeiträge