Wie deuten Wissenschaftlerinnen im Maschinenbau ihren Erfolg?

Autor/innen

  • Eva Barlösius Leibniz Universität Hannover
  • Grit Fisser Leibniz Universität Hannover

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-18.1.2622

Schlagworte:

narratives Interview, problemzentriertes Interview, Sekundäranalyse, thematisches Kodieren, Frauen, Maschinenbau, akademische Karriere, MINT, Erfolg

Abstract

Frauen, die ein Studium des Maschinenbaus beginnen, haben größere Chancen auf eine erfolgreiche akademische Karriere als in anderen Fächern. In diesem Artikel fragen wir, wie Maschinenbauerinnen ihren Erfolg selbst deuten. Die Rekonstruktion der Selbstdeutungen konzentriert sich auf "interne biographische Regulierungsmechanismen" (GIEGEL 1988). Das empirische Material besteht aus drei qualitativen Primärerhebungen mit Professorinnen, Doktorandinnen und Studentinnen des Maschinenbaus, mit denen narrative oder problemzentrierte Interviews geführt wurden. Diese drei Erhebungen wurden sekundäranalytisch mit der Methode des thematischen Kodierens ausgewertet. Die Analyse der Selbstdeutungen offenbart ein hohes Maß an Übereinstimmungen zwischen den drei Gruppen. Eine Gemeinsamkeit ergibt aus der familialen Erziehung, in der Wert darauf gelegt wurde, dass die Kinder lernen, eigene Entscheidungen zu treffen und umzusetzen. Weitere Übereinstimmungen bestehen: 1. bezüglich der eigenen biografischen Ressourcen: ein hohes Maß an Selbstgewissheit, die eigenen Ziele erfolgreich zu verwirklichen; 2. hinsichtlich des dominanten berufsbiografischen, nämlich naturwissenschaftlichen Technikinteresses; 3. in Bezug auf das Leistungsprinzip: Die Frauen begreifen einen großen Leistungswillen als essenzielle Voraussetzung dafür, ihre Interessen zu realisieren. Diese drei spezifizierten Dimensionen bestimmen ihren "internen biographischen Regulierungsmechanismus". Unsere Schlussfolgerung ist, dass sich vorwiegend Frauen mit einem ausgeprägten subjektiven Erfolgsstreben für den Maschinenbau entscheiden. Vermutlich würden sie auch in den meisten anderen Fächern erfolgreich sein.

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs170117

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Autor/innen-Biografien

Eva Barlösius, Leibniz Universität Hannover

Eva BARLÖSIUS ist Professorin für Makrosoziologie und Sozialstrukturanalyse und Leiterin des Leibniz Forschungszentrums Wissenschaft und Gesellschaft an der Leibniz Universität Hannover. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Wissenschaftssoziologie, Ungleichheitsforschung und die Soziologie des Essens.

Grit Fisser, Leibniz Universität Hannover

Grit FISSER ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Leibniz Universität Hannover. Sie promoviert über die Wahrnehmung biografischer Unsicherheit bei Post-Doktorand/innen am Leibniz Forschungszentrum Wissenschaft und Gesellschaft. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Biografieforschung, Hochschulforschung und Lebenslaufsoziologie.

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Veröffentlicht

2016-11-29

Zitationsvorschlag

Barlösius, E., & Fisser, G. (2016). Wie deuten Wissenschaftlerinnen im Maschinenbau ihren Erfolg?. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 18(1). https://doi.org/10.17169/fqs-18.1.2622