Techniken des Selbst in der Politik – Ansatzpunkte einer dokumentarischen Subjektivierungsanalyse
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-17.3.2630Schlagworte:
implizites Wissen, Habitus, dokumentarische Methode, Subjektivierung, Authentizität, Politik, narrative Interviews, Gruppendiskussionen, dokumentarische Subjektivierungsanalyse, Techniken des SelbstAbstract
Der Artikel präsentiert am Beispiel des Handlungsbereichs der Politik die Möglichkeiten einer empirischen Subjektivierungsanalyse, die auf der dokumentarischen Methode beruht. Im Einzelnen werden Formen der Aneignung von normativen Erwartungen durch die AkteurInnen bzw. deren Bezugnahme auf diese Erwartungen analysiert, und zwar insbesondere auf solche, die sich als Identitätsnormen bezeichnen lassen. Anhand von Interviews mit Abgeordneten des deutschen Bundestages kann zunächst gezeigt werden, dass sich die AkteurInnen in der professionellen Politik der Erwartung ausgesetzt sehen, authentisch zu sein, und das heißt, nicht nur Kontinuität und Kohärenz im beruflichen Handeln, sondern auch ein widerspruchsfreies Verhältnis zwischen beruflichem Handeln und privater Lebensführung herzustellen. Darüber hinaus macht das empirische Material deutlich, dass die PolitikerInnen dieser Erwartung durch Selbstidealisierungen nachkommen, die sich als Verschränkung von Reflexionsprozessen mit habituellen Orientierungen darstellen und als eine (für den Handlungsbereich der Politik charakteristische) Technik des Selbst gelten können.
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