Techniken des Selbst in der Politik – Ansatzpunkte einer dokumentarischen Subjektivierungsanalyse

Autor/innen

  • Steffen Amling Universität Hamburg
  • Alexander Geimer Universität Hamburg

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-17.3.2630

Schlagworte:

implizites Wissen, Habitus, dokumentarische Methode, Subjektivierung, Authentizität, Politik, narrative Interviews, Grup­pen­diskussionen, dokumentarische Subjektivierungs­analyse, Techniken des Selbst

Abstract

Der Artikel präsentiert am Beispiel des Handlungsbereichs der Politik die Möglichkeiten einer empirischen Subjektivierungsanalyse, die auf der dokumentarischen Methode beruht. Im Einzelnen werden Formen der Aneignung von normativen Erwartungen durch die AkteurInnen bzw. deren Bezugnahme auf diese Erwartungen analysiert, und zwar insbesondere auf solche, die sich als Identitätsnormen bezeichnen lassen. Anhand von Interviews mit Abgeordneten des deutschen Bundestages kann zunächst gezeigt werden, dass sich die AkteurInnen in der professionellen Politik der Erwartung ausgesetzt sehen, authentisch zu sein, und das heißt, nicht nur Kontinuität und Kohärenz im beruflichen Handeln, sondern auch ein widerspruchsfreies Verhältnis zwischen beruflichem Handeln und privater Lebensführung herzustellen. Darüber hinaus macht das empirische Material deutlich, dass die PolitikerInnen dieser Erwartung durch Selbstidealisierungen nachkommen, die sich als Verschränkung von Reflexionsprozessen mit habituellen Orientierungen darstellen und als eine (für den Handlungsbereich der Politik charakteristische) Technik des Selbst gelten können.

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs1603181

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Autor/innen-Biografien

Steffen Amling, Universität Hamburg

Dr. Steffen AMLING, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften/Fachbereich Sozialwissenschaften/Fachgebiet Soziologie. Er promovierte in 2014 mit einer Studie zur Herstellung von Zugehörigkeit und sozialer Differenz in jugendlichen Peergroups an der Freien Universität Berlin. Seine aktuellen Arbeitsschwerpunkte sind die Pädagogische Organisationsforschung und Organisationspädagogik, die sozialwissenschaftliche Kindheits- und Jugendforschung sowie Theorie und Methodologie rekonstruktiver Sozialforschung.

Alexander Geimer, Universität Hamburg

Prof. Dr. Alexander GEIMER, Junior-Professor für Soziologie, insbesondere Methoden qualitativer Sozialforschung an der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften/Fachbereich Sozialwissenschaften/Fachgebiet Soziologie. Er promovierte 2009 an der Freien Universität Berlin mit einer Arbeit über Praktiken der Rezeption und Aneignung von Spielfilmen und deren Bedeutung für Habitustransformationen. Seine aktuellen Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der Wissens-, Kultur- und Mediensoziologie und beziehen sich besonders auf Fragen der Analyse von Prozessen der Subjektivierung.

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Veröffentlicht

2016-09-27

Zitationsvorschlag

Amling, S., & Geimer, A. (2016). Techniken des Selbst in der Politik – Ansatzpunkte einer dokumentarischen Subjektivierungsanalyse. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 17(3). https://doi.org/10.17169/fqs-17.3.2630

Ausgabe

Rubrik

Einzelbeiträge