Das Paarinterview in der soziologischen Paarforschung. Method(olog)ische und forschungspraktische Überlegungen

Autor/innen

  • Christine Wimbauer Humboldt-Universität zu Berlin
  • Mona Motakef Humboldt-Universität zu Berlin

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-18.2.2671

Schlagworte:

Paarinterviews, qualitative Sozialforschung, qualitative Methodologie, soziologische Paarforschung, Paarbeziehungen, soziale Interaktionen, Geschlechter­ungleichheiten

Abstract

Paarinterviews erlauben die Erfassung von Interaktionen, Aushandlungen, Performances und Präsentationen des Paares und als Paar in situ. Sie liefern Einblicke in die konkrete Paarpraxis und in die Darstellung der Praxis im Interview als doing couple, aber auch als doing gender, doing family, doing recognition oder doing inequality. Mit dem Blick auf Individuen in Paarbeziehungen mittels Paarinterviews können Macht- und Ungleichheitsverhältnisse im Paar sowie die Prozesshaftigkeit und Dynamik des Sozialen ausschnitthaft beobachtet werden.

Paarinterviews werden in der nichtstandardisierten Sozialforschung zunehmend, jedoch weitaus seltener als Einzelinterviews verwendet. Bisher gibt es im deutschsprachigen Raum kaum systematische methodische und methodologische Überlegungen zum gemeinsamen Paarinterview. Basierend auf der Fassung von Paarbeziehungen als Realität sui generis und als eigenständigem Analysegegenstand zeigen wir – verortet im interpretativen Paradigma – Erkenntnisinteressen, Anwendungsbereiche und Stärken von Paarinterviews für die soziologische Paarforschung auf. Zudem präsentieren wir neben ausgewählten soziologischen Paarforschungen methodische Aspekte der Durchführung und Anwendung, method(olog)ische Grenzen von und offene method(olog)ische Fragen zum Paarinterview (nicht nur) in der soziologischen Paarforschung.

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs170243

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Autor/innen-Biografien

Christine Wimbauer, Humboldt-Universität zu Berlin

Christine WIMBAUER (Dipl.-Soz., Dr. phil.) ist Professorin für Soziologie der Arbeit und Geschlechterverhältnisse an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 2010 bis 2014 war sie Professorin für Soziologie, soziale Ungleichheit und Geschlecht an der Universität Duisburg-Essen und 2014 bis 2015 Professorin für Mikrosoziologie und Geschlechterverhältnisse an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Geschlechterforschung, Soziologie der Arbeit (Erwerbs- und Reproduktionsarbeit; u.a. Prekarisierung), Soziologie der Paar- und Nahbeziehungen, soziale Ungleichheit und Sozialstrukturanalyse, Sozial- und Familienpolitik, Anerkennungstheorie, Methoden der interpretativen Sozialforschung (insbesondere hermeneutische Verfahren) und Methodologie. Veröffentlichungen u.a.: "Wenn Arbeit Liebe ersetzt. Doppelkarriere-Paare zwischen Anerkennung und Ungleichheit" (Frankfurt/M.: Campus, 2012).

Mona Motakef, Humboldt-Universität zu Berlin

Mona MOTAKEF (Dipl. Soz.-Wiss., Dr. phil.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Forschungsprojekt "Ungleiche Anerkennung? 'Arbeit' und 'Liebe' im Lebenszusammenhang prekär Beschäftigter" am Lehrstuhl Soziologie der Arbeit und Geschlechterverhältnisse an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Geschlechtersoziologie, Soziologie der Arbeit (insbesondere Prekarisierung von Erwerbs- und Sorgearbeit), soziale Ungleichheit, Soziologie der Paar- und Nahbeziehungen, Soziologie der Körper und der Biopolitik, soziologische Theorie und qualitative Methoden der Sozialforschung. Aktuelle Veröffentlichung: "Prekarisierung" (Bielefeld: transcript, 2015).

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Veröffentlicht

2017-03-31

Zitationsvorschlag

Wimbauer, C., & Motakef, M. (2017). Das Paarinterview in der soziologischen Paarforschung. Method(olog)ische und forschungspraktische Überlegungen. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 18(2). https://doi.org/10.17169/fqs-18.2.2671

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