Wie kann interkulturelle Schulentwicklung gelingen? Gruppendiskussionen zu erforderlichen Maßnahmen und Haltungen einer interkulturellen Öffnung von Schule

Autor/innen

  • Sabine Weiß Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Marcus Syring Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Ewald Kiel Ludwig-Maximilians-Universität München

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-18.2.2679

Schlagworte:

Elternarbeit, Haltung, Gruppen­diskussion, qualitative Inhaltsanalyse, Kooperation, Kultur, Lehrer/in­nenfortbildung, Öffnung nach außen, Schulentwicklung, Sprachbarriere, Migration

Abstract

In diesem Beitrag berichten wir von einer Studie, in der untersucht wurde, wie interkulturelle Schulentwicklung aus der Perspektive von in der Schule Tätigen gelingen kann. Die große Zahl vor allem junger Migrant/innen übt gegenwärtig großen Handlungsdruck auf Schule und Schulsystem aus. Mittels Gruppendiskussionen mit Lehrer/innen, Schulleiter/innen und Lehrer/innenausbilder/innen wurde erarbeitet, welche Strukturen, Maßnahmen, Haltungen und Kooperationen für einen interkulturellen Schulentwicklungsprozess als erforderlich betrachtet werden. Durch inhaltsanalytische Auswertung nach MAYRING (2000, 2010) ließen sich die Sichtweisen, Einschätzungen und Bewertungen der Gruppendiskussionsteilnehmenden zu einem Kategoriensystem bzw. übergeordneten Themenfeldern zusammenfassen. Daraus wurden Gelingensbedingungen abgeleitet, die verschiedene Ebenen schulischen Handelns, beispielsweise die strukturelle, personale und soziale Ebene adressieren. Interkulturelle Schulentwicklung erfordert eine Öffnung der Schule nach außen: Eltern sind durch geeignete Angebote für eine Teilnahme am Schulleben zu gewinnen. Die Einzelschule muss sich mit außerschulischen Hilfeeinrichtungen vernetzen, ebenso aber auch selbst (Beratungs-) Angebote für Schüler/innen und Lehrer/innen initiieren. Die Ausbildung von Haltungen ist zu fördern, Kooperation und Teamarbeit von Lehrer/innen sind zu intensivieren. Die Auswertung legt daneben die Schlussfolgerung nahe, dass interkulturelle Schulentwicklung längerfristig ohne zusätzliche Ressourcen und eine Weiterqualifikation Lehrender nicht zu verwirklichen ist. Lösungen für bestehende Sprachbarrieren zwischen Lehrkräften, Schüler/innen und Eltern machen sowohl strukturelle Maßnahmen als auch Regelungen für die Einzelschulen erforderlich.

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs170281

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Autor/innen-Biografien

Sabine Weiß, Ludwig-Maximilians-Universität München

PD Dr. Sabine WEIß arbeiten als Akademische Rätin am Lehrstuhl für Schulpädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Inklusion, Lehrer/innengesundheit, interkulturelle Schulentwicklung.

Marcus Syring, Ludwig-Maximilians-Universität München

Dr. Marcus SYRING arbeitet als Akademischer Rat a.Z. am Lehrstuhl für Schulpädagogik der Ludwig-Maximilians-Universität München. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Lehrer/innenprofessionalität und Lehrer/innenbildung, Jugendforschung, Classroom-Management, Umgang mit Heterogenität.

Ewald Kiel, Ludwig-Maximilians-Universität München

Prof. Dr. Ewald KIEL ist Ordinarius für Schulpädagogik, Direktor des Departments für Pädagogik und Rehabilitation und Leiter Abteilung für Schul- und Unterrichtsforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Lehrer/innenprofessionsforschung, Inklusion, interkulturelle Schulentwicklung, Unterrichtsgestaltung.

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Veröffentlicht

2017-05-02

Zitationsvorschlag

Weiß, S., Syring, M., & Kiel, E. (2017). Wie kann interkulturelle Schulentwicklung gelingen? Gruppendiskussionen zu erforderlichen Maßnahmen und Haltungen einer interkulturellen Öffnung von Schule. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 18(2). https://doi.org/10.17169/fqs-18.2.2679

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Rubrik

Einzelbeiträge