Illegalisierte Migrationsverläufe aus biografietheoretischer und figurationssoziologischer Perspektive: die Landgrenze zwischen Spanien und Marokko

Autor/innen

  • Gabriele Rosenthal Georg-August-Universität Göttingen
  • Eva Bahl Georg-August-Universität Göttingen
  • Arne Worm Georg-August-Universität Göttingen

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-17.3.2686

Schlagworte:

Biografiefor­schung, Figura­tions­sozio­logie, Methoden­kombination, Ethno­grafie, Grup­pen­diskussion, narratives Interview, Migration, Flucht, Grenzräume

Abstract

In diesem Artikel möchten wir den Gewinn einer biografietheoretischen und figurationssoziologischen Perspektive für das Verstehen und das Erklären von (illegalisierten) Migrationsverläufen verdeutlichen sowie einige methodische Implikationen dieser Perspektive diskutieren. Der Beitrag beruht auf unserer gemeinsamen Forschung zur "sozialen Konstruktion von Grenzgebieten", die wir in den spanischen Exklaven Melilla und Ceuta durchführen. Wir konzentrieren uns in diesem Beitrag insbesondere auf die Rekonstruktion der Erfahrungen und Perspektiven jener MigrantInnen, die die Grenze Marokkos zu den Exklaven nicht auf "legale" Weise überqueren konnten. Auf der Grundlage eines kontrastiven Vergleichs von drei sehr divergenten Migrationsverläufen von Menschen aus unterschiedlichen geografischen Regionen und gesellschaftlichen Kontexten (Syrien, Mauretanien und Kamerun) geht es uns darum, Prozessstrukturen illegalisierter Migration zu rekonstruieren.

Die Einbettung von Migrationsverläufen in die Gesamtgestalt einer Biografie (in ihrer Wechselwirkung mit kollektivgeschichtlichen Prozessen bzw. soziohistorischen Rahmenbedingungen) ermöglicht analytisch zu fassen, so unsere These, wie Illegalisierung konstituiert, erfahren und bearbeitet wird. Wir wollen dabei auch zeigen, inwiefern Konstruktionen von Zugehörigkeiten, als Machtmittel und -effekte in gesellschaftlichen Verflechtungszusammenhängen, und ihr Wandel auf diese Verläufe bezogen sind. Die Rekonstruktion dieser Verläufe und der Dynamik von Zugehörigkeiten erfordert wiederum eine genaue historische Kontextualisierung der untersuchten Fälle in Bezug auf lokale im Verhältnis zu transnationalen und globalen Gegebenheiten und Prozessen.

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs1603104

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Autor/innen-Biografien

Gabriele Rosenthal, Georg-August-Universität Göttingen

Gabriele ROSENTHAL ist Soziologin und Professorin für qualitative Methoden am Methodenzentrum Sozialwissenschaften der Universität Göttingen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: interpretative Methoden, Biografie- und Generationenforschung, Migration, Ethnizität und soziopolitische Konflikte.

Veröffentlichungen (FQS)

Eva Bahl, Georg-August-Universität Göttingen

Eva BAHL, M.A., ist Ethnologin und Soziologin und seit März 2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin in dem Forschungsprojekt "The Social Construction of Border Zones" am Methodenzentrum Sozialwissenschaften der Universität Göttingen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: interpretative Methoden, Migrations- und Grenzforschung, Geschlechterforschung, kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen und postkoloniale Studien.

Arne Worm, Georg-August-Universität Göttingen

Arne WORM, M.A., ist Soziologe und seit November 2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Methodenzentrum Sozialwissenschaften der Universität Göttingen (Abteilung Qualitative Sozialforschung). Er arbeitet seit Oktober 2014 im Forschungsprojekt "The Social Construction of Border Zones". Seine Forschungsschwerpunkte sind: Interpretative Methoden, Biographieforschung, Figurationssoziologie, Migrations- und Ethnizitätsforschung.

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Veröffentlicht

2016-08-11

Zitationsvorschlag

Rosenthal, G., Bahl, E., & Worm, A. (2016). Illegalisierte Migrationsverläufe aus biografietheoretischer und figurationssoziologischer Perspektive: die Landgrenze zwischen Spanien und Marokko. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 17(3). https://doi.org/10.17169/fqs-17.3.2686

Ausgabe

Rubrik

Einzelbeiträge