Die Grundwahrheiten des Films bleiben bestehen": Zur Erforschung der individuellen Rezeption von Spielfilmen über den Holocaust
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-18.2.2721Schlagworte:
Holocaust, Filmrezeption, Grounded-Theory-Methodologie, hermeneutische Dialoganalyse, qualitative Inhaltsanalyse, NVivo, Kulturwissenschaften, Memory Studies, Medienwissenschaften, Groβbritannien, BildungAbstract
Empirische Herangehensweisen zur Rezeption von Spielfilmen über den Holocaust konzentrieren sich meist auf die Reaktionen auf jeweils nur einen Film oder Filmtyp oder auf dessen “Effekte”. Das führt zu verzerrten Vorstellungen von "Holocaust-Filmen" und ihres Publikums. Im vorliegenden Aufsatz werde ich eine in Groβbritannien durchgeführte qualitative Studie zur individuellen Zuschauer_innenrezeption von Spielfilmen über den Holocaust vorstellen. Damit werde ich veranschaulichen, was ein Vergleich der Rezeption verschiedener Filme und Genres zu unserem Verständnis der Interpretationen und Auswirkungen solcher Filme beitragen kann; darüber hinaus nehme ich die interpretativen Ressourcen der Zuschauer_innen in den Blick. Ich werde zeigen, dass Filme, die auf "wahren Begebenheiten" basieren, insbesondere wenn sie in realistischem Stil gedreht wurden, eine stärkere Wirkung auf historisches Wissen und Verstehen ausüben als Filme, denen fiktive Erzählungen zugrunde liegen. Letztere werden aber tendenziell nach anderen Standards der Authentizität beurteilt: Während Zuschauer_innen offenbar erkennen, wenn ein Film nicht primär auf Fakten basiert, erwarten sie gleichzeitig, dass ein Holocaust-Film auf andere Art und Weise "wahr" ist.
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