Feldethik: Zu einer situierten Ethik für die ethnografische Internetforschung

Autor/innen

  • Adolfo Estalella Universitat Oberta de Catalunya
  • Elisenda Ardèvol Universitat Oberta de Catalunya

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-8.3.277

Schlagworte:

virtuelle Ethnografie, Internetethnografie, Ethik, Blogs, qualitative Forschungsethik, Gegenseitigkeit

Abstract

Dieser Aufsatz stellt Überlegungen zu den ethischen Entscheidungen vor, die wir in der Internetforschung treffen, insbesondere in der Ethnografie. Ausgehend von den Ethikrichtlinien, die für die (naturwissenschaftliche) Forschung am Menschen entwickelt worden sind, betrachten wir bereits existierende Lösungen, welche diese allgemeinen Leitlinien an die Eigenheiten der Internetforschung anzupassen versuchen. Wir argumentieren, dass viele dieser Empfehlungen mit Blick auf die Erfordernisse bestimmter Instrumente formuliert wurden (Chats, Mailinglisten, Blogs, etc.), denen jeweils spezifische technologische Eigenschaften zugeschrieben wurden und von denen dann auf Merkmale der dort vorfindbarer Interaktionen (z.B. privat vs. öffentlich) geschlossen wurde. Wir stellen diese Ansätze in Frage, da wir davon ausgehen, dass die Zuschreibung technologischer Eigenschaften den Rahmen ethischer Entscheidungen, die Forschende treffen, unnötig verengt. Stattdessen plädieren wir für eine situierte und dialogische Ethik, die die je besonderen Bedingungen des aktuellen Forschungskontexts berücksichtigt. Diesem Vorschlag folgend, gehen wir auf einige der Entscheidungen ein, die wir in unseren Feldforschungen über spanische Blogger(innen) getroffen haben. Ausgehend von einem daraufhin von uns entwickelten "Feld-Blog" beschreiben wir drei Achsen, entlang derer wir unsere forschungsethischen Entscheidungen orientierten: Art und Umfang der zu jeder Person erhobenen Daten, die Offenlegung der Beteiligung der Forschenden im Feld und das Bestreben um Symmetrie und Gegenseitigkeit mit den Beteiligten im Feld. URN: urn:nbn:de:0114-fqs070328

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Autor/innen-Biografien

Adolfo Estalella, Universitat Oberta de Catalunya

Adolfo ESTALELLA es candidato a doctor en el Internet Interdisciplinary Institute (IN3) de la Universitat Oberta de Catalunya (UOC). Actualmente ha realizado para su tesis doctoral una etnografía de las prácticas blogger.

Elisenda Ardèvol, Universitat Oberta de Catalunya

Elisenda ARDÈVOL es Doctora en Filosofía y Letras por la Universidad Autónoma de Barcelona (1995) con la tesis La mirada antropológica o la antropología de la mirada, sobre la representación audiovisual de las culturas y la imagen como técnica de investigación etnográfica. Ha trabajado de profesora asociada en la University of Southern California (Department of Anthropology, Los Ángeles, 1997) y en la Facultad de Comunicación Audiovisual de la Universidad Ramon Llull. Actualmente, es profesora de Antropología en los Estudios de Humanidades de la UOC. Su trabajo de investigación se enmarca en las áreas de la antropología social y cultural, la antropología de la comunicación audiovisual, el cine etnográfico, las metodologías cualitativas, las comunidades virtuales, la cibercultura y la etnografía online.

Veröffentlicht

2007-09-30

Zitationsvorschlag

Estalella, A., & Ardèvol, E. (2007). Feldethik: Zu einer situierten Ethik für die ethnografische Internetforschung. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 8(3). https://doi.org/10.17169/fqs-8.3.277

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