"Orte, an denen man wachsen kann" – Empirische Rekonstruktionen von Sinnzuschreibungen im Zusammenhang mit der Eröffnung zweier norwegischer Gedenkstätten

Autor/innen

  • Claudia Lenz Norwegian School of Theology
  • Peter Schröder

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-19.3.2778

Schlagworte:

Erinnerungskultur, Erinnerungspolitik, Geschichtsbe­wusstsein, inter­kulturelle Kom­munikation, Ge­sprächsanalyse, Konversations­analyse, soziale Interaktion, Positionierung im Gespräch, Umgang mit Kooperation im Gespräch, Umgang mit Identität, Interview

Abstract

Der vorliegende Artikel ist das Resultat eines kleinen interdisziplinären Projekts zu Geschichtsbewusstsein, in dem wir Verfahren und Denkweisen von "Memory Research" – selbst ein interdisziplinäres Unterfangen – und Gesprächsforschung als linguistische und soziologische Disziplin kombiniert haben. Basis für die empirische Arbeit waren Interviews mit BesucherInnen der Eröffnungszeremonien für das Center for Studies of Holocaust and Religious Minorities (HL-Zentrum) in Oslo und das Falstad-Zentrum nördlich von Trondheim, Gedenkstätte eines ehemaligen SS-Strafgefangenenlagers und Menschenrechtszentrum. Der Artikel ist gleichzeitig ein programmatischer Versuch zu zeigen, dass Geschichtsbewusstsein am verlässlichsten in der Rekonstruktion von konkreter sprachlicher Interaktion zugänglich wird.

Im ersten Teil des Artikels beleuchten wir die öffentliche Erinnerungskultur im Zusammenhang mit dem Holocaust und der deutschen Besatzung in Norwegen und reflektieren über die Funktion von Erinnerungsstätten. Dieser Teil bildet den Rahmen für die folgenden mikroanalytischen Rekonstruktionen zweier Gesprächsausschnitte, in denen wir die Brechungen zwischen offizieller Erinnerungskultur und privaten Sinngebungsprozessen und Orientierungsbedürfnissen sichtbar machen.

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Autor/innen-Biografien

Claudia Lenz, Norwegian School of Theology

Claudia LENZ (Prof. Dr. Phil.), derzeitige Positionen: Professorin an der Norwegian School of Theology und Research Professor am Center for Studies of Holocaust and Religious Minorities. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Geschichtsbewusstsein, Erinnerungskulturen und Geschichtspolitik in Bezug auf den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust, Geschichtsdidaktik, Demokratiepädagogik sowie Vorbeugung gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in der Schule. Neuere Publikation: mit Sanna BRATTLAND und Lise KVANDE (Hrsg.) (2016). Crossing Borders. Combining Human Rights Education and History Education. Berlin: Lit.

Peter Schröder

Peter SCHRÖDER (Prof. em. Dr. phil.) war langjähriger wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für deutsche Sprache Mannheim (bis Ende 1977 a.d. Universität Freiburg) und maßgeblich beteiligt an verschiedenen empirischen Projekten zur Grammatik der gesprochenen Sprache und zu institutioneller Kommunikation. In Norwegen war er zuletzt verantwortlich für ein "Hovedfag"-Studium (vergleichbar einem Masterstudium) zur deutschen Wirtschaftskommunikation. Er war auch Mitautor beim "Funk-Kolleg Sprache". Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit waren/sind Soziolinguistik, Grammatik der gesprochenen Sprache und Gesprächsanalyse.

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Veröffentlicht

2018-09-27

Zitationsvorschlag

Lenz, C., & Schröder, P. (2018). "Orte, an denen man wachsen kann" – Empirische Rekonstruktionen von Sinnzuschreibungen im Zusammenhang mit der Eröffnung zweier norwegischer Gedenkstätten. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 19(3). https://doi.org/10.17169/fqs-19.3.2778