Grenzziehungen, Grenzverläufe, GrenzgängerInnen. Zum kulturanalytischen Potenzial der Ethnografie

Autor/innen

  • Michaela Pfadenhauer Universität Wien

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-18.1.2782

Schlagworte:

Ethnografie, Kultur, Bedeutung, Grenzziehung, Methodenpluralität, Phänomenologie

Abstract

Kulturen sind für einzelne Individuen Umgrenzungen von Wirklichkeit. Für die Gesamtheit sind Kulturen Grenzziehungen, die Erkennungshilfen und zugleich Anweisungen abgeben für den richtigen Umgang mit Menschen und Dingen. Getragen werden sie von Formen kollektiven Handelns, und in der Aneignung werden sie zu Wissen. Das Potenzial der Ethnografie für die Analyse dieses Kulturellen erwächst zum einen aus den Grenzziehungen innerhalb der Ethnografie, die anders als in den Sozialwissenschaften verlaufen: nicht zwischen standardisierter und nicht-standardisierter Sozialforschung, nicht zwischen Naturalismus und Konstruktivismus, sondern zwischen Natürlichkeit und Künstlichkeit, Teilnahme und Experiment. Ihr Potenzial erwächst zum anderen aus dem für die Ethnografie symptomatischen GrenzgängerInnentum zwischen sozialweltlicher Teilnahme und wissenschaftlicher Beobachtung und damit nicht aus dem Changieren zwischen Nähe und Distanz im Feld, sondern aus dem permanenten Wechsel zwischen der Datenerhebung vor Ort und der Dateninterpretation am heimischen Schreibtisch.

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs1701121

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Autor/innen-Biografie

Michaela Pfadenhauer, Universität Wien

Michaela PFADENHAUER ist Professorin für Soziologie an der Universität Wien. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind phänomenologisch orientierte Wissenssoziologie, Sozialkonstruktivismus als Paradigma der Sozialwissenschaften, Kulturwandel und Mediatisierung, Herausforderungen der Social Robotics für Sozialität, lebensweltanalytische Ethnografie.

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Veröffentlicht

2017-01-07

Zitationsvorschlag

Pfadenhauer, M. (2017). Grenzziehungen, Grenzverläufe, GrenzgängerInnen. Zum kulturanalytischen Potenzial der Ethnografie. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 18(1). https://doi.org/10.17169/fqs-18.1.2782