Die Rekonstruktion von Beziehungsmustern aus problemzentrierten, biografisch angelegten Interviews am Beispiel von akademischen Karriereverläufen

Autor/innen

  • Marina Hennig Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • Aline Federmann Johannes Gutenberg-Universität Mainz

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-19.2.2850

Schlagworte:

soziale Beziehungen, Be­ziehungsmuster, Netzwerkprakti­ken, problem­zentriertes Interview, Grounded-Theory-Methodologie, biografische Toposanalyse, Netzwerkanalyse

Abstract

Während sich bisherige Forschungsarbeiten primär auf die allgemeine Wirkung akademischer Kooperationsnetzwerke konzentrieren, richten wir den Blick in diesem Aufsatz auf die direkten Interaktionen von WissenschaftlerInnen, um so Einblicke in die Restriktionen und Opportunitäten in unterschiedlichen Beziehungen zu erhalten. In Anlehnung an die strukturationstheoretisch informierte Netzwerktheorie von WINDELER (2001) gehen wir davon aus, dass AkteurInnen mit ihren Handlungen soziale Praktiken konstituieren, und dass Handeln wiederum an soziale Praktiken gebunden ist. Die Beziehungen und Interaktionen zwischen einzelnen AkteurInnen in einem Netzwerk sind in den jeweiligen sozialen Kontext eingebettet, in dem diese sich begegnen. Oder anders ausgedrückt: Hinter sozialen Beziehungen verbergen sich kontextspezifische Netzwerkpraktiken. Von diesen Überlegungen ausgehend stellt sich die Frage, welche Netzwerkpraktiken sich hinter den sozialen Beziehungen, die die Karriereverläufe von ProfessorInnen aufweisen, verbergen. Hierzu haben wir 2015/2016 mit zehn Professorinnen und Professoren aus den Geistes- und Naturwissenschaften verschiedener Universitäten in Deutschland problemzentrierte, biografisch angelegte Interviews zu Sozialbeziehungen im Karriereverlauf durchgeführt. Mithilfe der Grounded-Theory-Methodologie und der biografischen Toposanalyse wurden unterschiedliche Beziehungsmuster herausgearbeitet, die sich in familiäre und nicht familiäre Kontexte unterscheiden lassen. Im Rahmen des Aufsatzes werden solche kontextspezifischen Beziehungsmuster und die dahinterliegenden Netzwerkpraktiken am Beispiel von Karrierenetzwerken in der Wissenschaft illustriert.

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Autor/innen-Biografien

Marina Hennig, Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Marina HENNIG ist Professorin für Netzwerkforschung und Familiensoziologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in der Analyse ego-zentrierter Netzwerke, der Analyse von Familienbeziehungen im urbanen zeitgenössischen Deutschland, der Entstehung von Sozialkapital in sozialen Netzwerken wie z.B. Facebook und der theoretischen Fundierung der Netzwerkperspektive.

Aline Federmann, Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Aline FEDERMANN ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Sie beschäftigt sich mit Themen rund um die Hochschulforschung und ist spezialisiert auf qualitative Methoden der Sozialforschung wie Interviewforschung, Ethnografie, qualitative Typenbildung und Grounded-Theory-Methodologie.

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Veröffentlicht

2018-05-25

Zitationsvorschlag

Hennig, M., & Federmann, A. (2018). Die Rekonstruktion von Beziehungsmustern aus problemzentrierten, biografisch angelegten Interviews am Beispiel von akademischen Karriereverläufen. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 19(2). https://doi.org/10.17169/fqs-19.2.2850

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Rubrik

Einzelbeiträge