Body-Map-Erzählungen als gesundheitswissenschaftliche Methodologie: Wie aus verschwommenen Linien klare Bilder entstehen

Autor/innen

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-19.2.2858

Schlagworte:

Body Map, qualitative Methodologie, qualitative Gesundheitsforschung, kunstbasierte Forschung, visuelle Methoden, transformative Methoden, Postkolonialismus, Marginalisierung, Stigmatisierung

Abstract

In diesem Artikel sichten wir die vorliegende Literatur zur Nutzung von Body-Maps (BM) in den Gesundheitswissenschaften, um zum einen den aktuellen Wissensstand zu systematisieren und zum anderen zu dessen Weiterentwicklung beizutragen. Unsere kritische Recherche wurde durch zwei Fragen geleitet: 1. Wie sind BM in den Gesundheitswissenschaften eingesetzt worden? 2. In welcher Weise können BM zu einer antikolonialen Agenda verhelfen? Insgesamt wurden 27 englische, spanische und portugiesische Studien in die Untersuchung einbezogen. Die meisten wurden zwischen 2011 und 2016 veröffentlicht und waren in Südafrika, Kanada, Australien, Brasilien, Chile und den USA durchgeführt worden. Thematisch geht es zumeist um marginalisierte Gruppen und soziale Determinanten von Gesundheit, wobei Methoden der Datenerhebung und -analyse erheblich variieren. Auch werden BM unter teilweise unterschiedlichen Bezeichnungen und in verschiedener Weise zunehmend im Rahmen visueller, narrativer und partizipativer Methodologien eingesetzt. Doch trotz dieser Diversität sind einige Kernelemente erkennbar, dass nämlich Forschungspartner/innen als vernunftfähige und reflexive Individuen erachtet werden, die bei der Artikulation ihrer teilweise sehr komplexen Lebensgeschichten durch das Zeichnen (z.B. ihrer Körper und sozialen Umstände) unterstützt werden können. Eine Dekolonialisierung der Gesundheitswissenschaften finden dann statt, wenn auf diesem Weg Gegennarrative zu exklusiven kapitalistischen, patriarchalen und kolonialistischen Rationalitäten entstehen, eine Methodologie, die wir als "Body-Map-Erzählung" bezeichnen.

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Autor/innen-Biografien

Denise Gastaldo, University of Toronto

Denise GASTALDO is an associate professor, Faculty of Nursing and School of Public Health, University of Toronto, Canada, and director of the Centre for Critical Qualitative Health Research at the same institution. Her scholarship focuses on health equity, in particular she studies migration and gender as social determinants of health in Canada and Ibero-America.

Natalia Rivas-Quarneti, University of A Coruna

Natalia RIVAS-QUARNETI is an occupational therapy assistant professor, University of A Coruna, Faculty of Health Sciences, Spain, and honorary lecturer at Brunel University London, United Kingdom. Her work focuses on critical approaches to occupation, health, and well-being, with special attention to people and communities living vulnerable situations and participatory methodologies.

Lilian Magalhaes, Federal University of Sao Carlos

Lilian MAGALHÃES is an adjunct professor, Occupational Therapy Department, Federal at University of Sao Carlos, Brazil and professor emerita, Western University of Ontario, Canada. Her work is geared toward the development of anti-racist and emancipatory research approaches, especially art-based methodologies.

Veröffentlicht

2018-03-30

Zitationsvorschlag

Gastaldo, D., Rivas-Quarneti, N., & Magalhaes, L. (2018). Body-Map-Erzählungen als gesundheitswissenschaftliche Methodologie: Wie aus verschwommenen Linien klare Bilder entstehen. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 19(2). https://doi.org/10.17169/fqs-19.2.2858

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