Technik für ein selbstbestimmtes Leben im Alter – eine Forschungsstrategie zur kontextintegrierenden und praxiszentrierten Bedarfsanalyse

Autor/innen

  • Thomas Birken Universität der Bundeswehr München
  • Helga Pelizäus-Hoffmeister Universität der Bundeswehr München
  • Petra Schweiger Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Rainer Sontheimer Universität der Bundeswehr München

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-19.1.2871

Schlagworte:

Technik für Ältere, Nutzungszentrie­rung, qualitative Bedarfserhebung, alltägliche Lebensführung, Gerontologie, Feldforschung, problemzentriertes Interview, partizipative Forschung, qualitative Inhaltsanalyse, Grounded-Theory-Methodologie

Abstract

Die Entwicklung von technischen Unterstützungssystemen für ältere Menschen verläuft bisher vorwiegend technologiegetrieben und geht in ihren Ergebnissen vielfach an den realen Herausforderungen einer selbstbestimmten Lebensführung im Alter vorbei. Vor diesem Hintergrund wird im Rahmen des Beitrags eine Forschungsstrategie vorgestellt, die darauf abzielt, die diesbezüglichen Bedürfnisse und Wünsche auf der Basis einer Analyse der alltäglichen Lebensführung zu erheben. Die Ergebnisse können genutzt werden, um technische Assistenzsysteme für ältere Menschen zu entwickeln, die dazu beitragen, deren selbstständige und selbstbestimmte häusliche Lebensführung zu unterstützen. Dabei ist die präsentierte Methodik auf den ersten Schritt einer Identifikation der konkreten Bedürfnisse ausgerichtet. Der Transfer der sozialwissenschaftlichen Daten in konkrete technische Anforderungsprofile wäre der darauf aufbauende zweite Schritt. Im von uns entwickelten Ansatz einer kontextintegrierenden, praxiszentrierten Bedarfsanalyse werden Elemente der Feldforschung und der partizipativen Forschung verknüpft, um auf diese Weise zu einem validen Bild der relevanten Herausforderungen im Alltag älterer Menschen zu gelangen.

Die Methodik lässt sich – auch jenseits des Anwendungsfeldes der Technikentwicklung für ältere Menschen – besonders dann sinnvoll einsetzen, wenn technische Systeme für Anwendungskontexte entwickelt werden sollen, die sich durch ein hohes Maß an Routinehaftigkeit und entsprechend durch eine Widerständigkeit gegenüber den Zumutungen auszeichnen, die mit der Adaption von Innovationen verbunden sind.

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Autor/innen-Biografien

Thomas Birken, Universität der Bundeswehr München

Thomas BIRKEN, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie und Volkswirtschaftslehre der Universität der Bundeswehr München. Forschungsschwerpunkte: interaktive Arbeit, Care-Arbeit, Alter(n) und Technik, qualitative Sozialforschung. Ausgewählte Veröffentlichungen: "Dienstleistungsforschung und Dienstleistungspolitik" (zus. mit Wolfgang DUNKEL, 2013, Düsseldorf: Hans Böckler Stiftung); "Professionalität in der interaktiven Arbeit" (2012, in Wolfgang DUNKEL & Margit WEIHRICH [Hrsg.], Interaktive Arbeit. Theorie, Praxis und Gestaltung von Dienstleistungsbeziehungen [S.323-337]. Wiesbaden: Springer VS).

Helga Pelizäus-Hoffmeister, Universität der Bundeswehr München

Helga PELIZÄUS-HOFFMEISTER, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie an der Fakultät für Staats- und Sozialwissenschaften der Universität der Bundeswehr München. Forschungsschwerpunkte: Alter(n) und Technik, qualitative Methoden, (biografische) Unsicherheits- und Risikosoziologie, Handlungstheorie. Ausgewählte Veröffentlichungen: "Zur Bedeutung von Technik im Alltag Älterer. Theorie und Empirie aus soziologischer Perspektive" (2013, Wiesbaden: Springer VS); "Der ungewisse Lebensabend? Alter(n) und Altersbilder aus der Perspektive von (Un-) Sicherheit im historischen und kulturellen Vergleich" (2013, Wiesbaden: Springer VS).

Petra Schweiger, Ludwig-Maximilians-Universität München

Petra SCHWEIGER, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Europäische Ethnologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Forschungsschwerpunkte: Medikalkulturforschung, Pflegearbeit, Alter(n) und Technik, kulturwissenschaftliche Arbeitsforschung. Ausgewählte Veröffentlichungen: "Wir haben zwar Geduld, aber keine Zeit. Eine Ethnografie subjektivierter Arbeitsstile in der ökonomisierten Altenpflege" (2011, München: Utz-Verlag); "Gute Pflege. Zur Geschichte der Altenpflegearbeit zwischen Leitbildern und rationalisierten Arbeitsrealitäten" (2015, in Irene GÖTZ, Johannes MOSER, Moritz EGE & Burkhart LAUTERBACH [Hrsg.], Europäische Ethnologie in München. Ein kulturwissenschaftlicher Reader [S.291-304]. Münster: Waxmann).

Rainer Sontheimer, Universität der Bundeswehr München

Rainer SONTHEIMER, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie und Volkswirtschaftslehre sowie am Institut für Journalistik der Universität der Bundeswehr München. Forschungsschwerpunkte: Techniksoziologie, Mediensoziologie, Akteur-Netzwerk-Theorie, Musiksoziologie, qualitative Sozialforschung, Lebenskunstphilosophie. Ausgewählte Veröffentlichungen: "Doing Philosophy? Eine soziologische Analyse philosophischer Beratungspraxis" (2013, Münster: Lit Verlag); "Bürgergesellschaft 3.0 – Social Media als Motor interaktiver Demokratie?" (2013, in Gabriele GODERBAUER-MARCHNER [Hrsg.], Zukunft der Medien. Qualität und Wahrhaftigkeit [S.156-168]. München: Universität der Bundeswehr).

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Veröffentlicht

2017-11-29

Zitationsvorschlag

Birken, T., Pelizäus-Hoffmeister, H., Schweiger, P., & Sontheimer, R. (2017). Technik für ein selbstbestimmtes Leben im Alter – eine Forschungsstrategie zur kontextintegrierenden und praxiszentrierten Bedarfsanalyse. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 19(1). https://doi.org/10.17169/fqs-19.1.2871

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Einzelbeiträge