Generalisierung in qualitativer Forschung
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-8.3.291Schlagworte:
Generalisierung, qualitative Forschung, EinzelfallanalyseAbstract
Im traditionellen Wissenschaftsverständnis sind generalisierte Aussagen zentrales Ziel von Wissenschaft; sie sind Elemente des Theoriebildungsprozesses; aus ihnen werden Prognosen und Anwendungen für die Zukunft abgeleitet. Es gibt zwei Linien der Kritik am Konzept der Generalisierung: Einerseits wird in postpositivistischer Wissenschaftstheorie die prinzipielle Möglichkeit induktiven Schließens, und damit der Generalisierung, bezweifelt (POPPER 1935). Andererseits wird aus konstruktivistischer Sicht das Erkenntnisziel auf kontextspezifische Aussagen beschränkt und wiederum Generalisierung als unmöglich bezeichnet (LINCOLN & GUBA 1985). Hier wird der Standpunkt vertreten, dass Generalisierung für qualitativ orientierte Forschung besonders wichtig ist, allerdings verschiedene Formen unterschieden werden müssen. Zunächst gilt es zu unterscheiden, worauf hin generalisiert werden soll: sind es Gesetzesaussagen, Regelhaftigkeiten, Gemeinsamkeiten und Unterschiede, kontextspezifische Aussagen oder nur Prozeduren der Erkenntnisgewinnung. Verschiedene Konzepte der Generalisierung stehen dabei zur Verfügung: Gesamterhebungen, Falsifizierungen, verschiedene Stichprobenstrategien, Theoretical Sampling, argumentative Verallgemeinerung, Variation, Triangulation. Das jeweilige Forschungsdesign entscheidet, welche Art der Generalisierung mit Gewinn für qualitativ orientierte Projekte eingesetzt werden kann. Entsprechende Überlegungen werden für qualitative Einzelfallstudien angestellt. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0703262Downloads
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Veröffentlicht
2007-09-30
Zitationsvorschlag
Mayring, P. (2007). Generalisierung in qualitativer Forschung. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 8(3). https://doi.org/10.17169/fqs-8.3.291
Ausgabe
Rubrik
FQS-Debatte: Qualitätsstandards qualitativer Sozialforschung
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Copyright (c) 2007 Philipp Mayring
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