Health Literacy und die Konstruktion von Gesundheit und Krankheit aus der Perspektive von älteren Menschen mit geistiger Behinderung

Autor/innen

  • Cornelia Geukes University of Applied Sciences Bielefeld

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-20.2.3001

Schlagworte:

gesundheitsbezo­ge­ne Informa­tio­nen, Health Literacy, Gesund­heitsfürsorge, integratives Basisverfahren, Nutzer/innen­per­spektive, qualita­tive phasen­dynamische Interviews, alltägliche Lebenswelt

Abstract

Health Literacy bezeichnet die Zusammenhänge zwischen Gesundheitsinformationen und deren alltäglicher Beurteilung sowie Anwendung bei gesundheitsbezogenen Entscheidungen. Damit auch ältere Menschen mit geistiger Behinderung Entscheidungen möglichst selbstbestimmt und förderlich für die eigene Gesundheit treffen können, sind Erkenntnisse aus dieser Zielgruppe in Bezug auf Health Literacy dringend erforderlich. Perspektiven älterer Menschen mit geistiger Behinderung wurden in Diskussionen über die Konzeptualisierung von Health Literacy bisher nicht berücksichtigt. Mit der hier vorgestellten Studie soll die Bedeutung des Health Literacy-Konzepts für ältere Menschen mit geistiger Behinderung und deren alltägliche gesundheitsbezogene Lebenswelt exploriert werden. Es wurden 31 qualitative phasendynamische Interviews mit Personen über 50 Jahren geführt und mit dem integrativen Basisverfahren nach KRUSE (2014) analysiert. Hierbei konnten drei Kategorien zum gesundheitsbezogenen Alltag identifiziert werden: Konzepte von Gesundheit und Krankheit, Determinanten von Gesundheit und Krankheit sowie gesundheitsbezogene Sinn- und Relevanzstrukturen. Die Ergebnisse zeigen, dass ältere Menschen mit geistiger Behinderung spezifische Vorstellungen in Bezug auf Gesundheit und Krankheit entwickelt haben. Für die weitere Forschung und Konzeptentwicklung erweist es sich m.E. als bedeutsam, diese Erkenntnisse in das Health Literacy-Konzept einzuarbeiten und insbesondere auf die Determinanten der einzelnen Gesundheitsstadien einzugehen sowie relevante Aspekte der Lebenswelt von älteren Menschen mit geistiger Behinderung zu integrieren.

Downloads

Keine Nutzungsdaten vorhanden.

Autor/innen-Biografie

Cornelia Geukes, University of Applied Sciences Bielefeld

Cornelia GEUKES ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fachhochschule Bielefeld. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Menschen mit geistiger Behinderung, Health Literacy und Gesundheitsfürsorge. Ihr Forschungsprojekt "Health Literacy bei älteren Menschen mit geistiger Behinderung" ist Teil des Forschungsverbundes NuV – "Nutzerorientierte Versorgung bei chronischer Krankheit und Pflegebedürftigkeit" und wurde vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW gefördert.

Downloads

Veröffentlicht

2019-05-25

Zitationsvorschlag

Geukes, C. (2019). Health Literacy und die Konstruktion von Gesundheit und Krankheit aus der Perspektive von älteren Menschen mit geistiger Behinderung. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 20(2). https://doi.org/10.17169/fqs-20.2.3001