Von der rumänischen "Seele" zum englischen "Herz": Dilemmata von Kultur- und Gender-Repräsentation bei der Übersetzung qualitativer Daten
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-19.2.3002Schlagworte:
Übersetzung, Emotionen, Kultur, Geschlecht, Gender, qualitative Interviews, emotionale ReflexivitätAbstract
In diesem Artikel stelle ich dar, dass beim Übersetzen in der interkulturellen Forschung eine linguistische Hierarchie hervorgebracht wird, wobei die englische Sprache die rumänische Sprache unterordnet. Ich illustriere meine Argumentation mit Beispielen aus 47 qualitativen Interviews mit schottischen und rumänischen Vätern, in denen es um das Thema "Liebe" geht. Ich beschreibe, wie ich in meiner Rolle als anglo-rumänische zweisprachige Interpretin unbeabsichtigt zur Entstehung dieser Hierarchie beigetragen habe. Beim Übersetzen geschah dies, indem ich das Rumänisch dem Englischen anglich, um die Bedeutungen, Werte und Gefühle rumänischer Väter einem hauptsächlich englischsprachigen Publikum zu vermitteln. Durch emotionale Reflexivität und Fokussierung auf Genderfragen im Rahmen der Verantwortung der Wissensproduktion löste ich eine Reihe linguistischer Spannungen. Die Übertragung emotionaler Bedeutungen in eine andere Sprache hat paradoxer Weise die gravierende positive Konsequenz, den Fokus in der Forschung vom Zentrum auf die Ränder zu verlagern: Dies erhöht die Sichtbarkeit einer normalerweise übersehenen Gruppe von Menschen mit einem bestimmten kulturellen Hintergrund.
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