Indirektes Streben nach Intimität in Alltagsgesprächen in Liebesbeziehungen: ein diskursanalytischer Ansatz
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-19.2.3012Schlagworte:
Kritik, Untreue, Diskursanalyse, junge Erwachsene, Liebesbeziehung, VerbundenheitAbstract
Die Frage, wie Paare (im Alter von 19-26 Jahren) Kritik und Andeutungen möglicher Untreue in natürlichen Interaktionen genutzt haben mit dem Ziel, auf kreative und indirekte Weise Nähe herzustellen, war Gegenstand der hier vorgestellten diskursanalytischen Studie. Ausgangspunkt war das vermehrte Vorliegen von Forschungsarbeiten, denen zufolge vordergründig strittige Interaktionen zwischen jungen Paaren weniger feindlich intendiert waren, sondern als spielerische Methoden, um Verbundenheit zum Ausdruck zu bringen. Im Beitrag zeige ich, dass Kritik oft relativ (geschlechts-) stereotyp formuliert und witzelnd beantwortet wurde z.B. durch die Nutzung von Ironie, Lachen, Umdeutungen, durch abrupte Gedankensprüngen und Themenwechsel – allesamt Strategien, die halfen, mögliche feindseile Konnotation abzumildern. In ähnlicher Weise wurden Anspielungen auf Untreue oft in Interaktionspausen eingebracht, eine knappe und effektive Weise, der anderen Person zu signalisieren, dass dies in vorangegangen Interaktionen übergangen worden war. Insoweit fand sich auch für meine Studie, dass die von mir untersuchten jungen Paare auch in potenziellen Konfliktsituationen in ihren Alltagsinteraktionen Nähe herzustellen versuchten.
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