Autobiografische Anmerkungen aus dem Inneren des Ethikregimes: Einige Gedanken dazu, wie sich Forschende in den Sozialwissenschaften Ethik zu eigen machen können
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-19.3.3024Schlagworte:
institutionalisierte Ethikkodizes, Medizinethik, sozialwissenschaftliche EthikAbstract
Das medizinische Modell der forschungsethischen Kodizes operiert aus einer privilegierten Perspektive. Die Reaktion von Sozialwissenschaftler/innen umfasst dabei das ganze Spektrum, von Achtung und Einhaltung bis Rebellion. In diesem Beitrag führe ich einen Ansatz aus, der wegführen möchte von den verfeindeten Beziehungen, die mittlerweile den Diskurs zwischen den Vertreter/innen der medizinisch gerahmten Ethikkodizes und denen, die diese Kodizes für ihre Forschung für unerheblich erachten, charakterisieren. Der vorgeschlagene Weg aus den verfeindeten Lagern heraus beinhaltet, die bestehenden institutionalisierten Ethikkodizes für die medizinische Forschung beizubehalten, aber darauf zu bestehen, dass Forschende in den Sozialwissenschaften ihre eigenen, gut entwickelten disziplinären Kodizes nutzen, um ethische Forschung zu betreiben. Sobald sie sich von den Lagerkämpfen entfernt haben, sind Sozialwissenschaftler/innen nicht länger gezwungen, sich in den Ethikbegutachtungsverfahren als "die anderen" zu positionieren; sie können nun auf ihre eigene Forschungsethik rückgreifen. Diese Perspektive geht aus meiner autobiografischen Reflexion hervor, die ich seit 2001 geführt habe, u.a. als Gründungsmitglied des kanadischen Panels zu Forschungsethik und als qualitativ arbeitender Soziologe mit langjähriger Erfahrung, auch als Teilnehmer der Debatte.
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