Review: Wolfgang R. Köhler (2004). Personenverstehen. Zur Hermeneutik der Individualität
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-8.3.305Schlagworte:
Person, Verstehen, Hermeneutik, analytische Philosophie, Selbstverstehen, Fremdverstehen, kollektives Verstehen, PersonverstehenAbstract
Wolfgang KÖHLER's Monographie über das Verstehen einer Person als eines Individuums ist ein Versuch, den in der Alltagssprache undifferenziert gebrauchten Begriff des Fremdverstehens sowie den des Selbstverstehens, wie er in Aussagen wie "Maria versteht ihren Mann" oder "Ich verstehe mich selbst nicht mehr" vorkommt, durch eine philosophische Reflexion zu differenzieren. Durch diese Reflexion wird gezeigt, dass der Verstehensbegriff auf drei verschiedene Weisen gebraucht wird: mit dem Anspruch eines Wissens, eines Könnens und eines Fühlens. Es ergibt sich, dass das Verstehen der eigenen wie der fremden Person im Sinne eines Wissens eine Ausnahme bildet, zumal dieses Wissen in einer mehr oder weniger poetischen Beschreibung darzustellen ist. Der Normalfall des Verstehens einer Person als eines unverwechselbaren Individuums besteht dagegen in einem Können oder Fühlen – und verdient damit gar nicht, ein "Verstehen" genannt zu werden im Sinne eines Wissens, wer jemand und wer man selbst ist. Das Buch erlaubt es, kritisch zu prüfen, welche hohen Ansprüche an die Versuche zu stellen sind, andere Personen, aber auch sich selbst zu verstehen. KÖHLER bleibt dabei eng an seinem lebensweltlichen Gegenstand und klärt im besten Sinne über das Verstehen von Personen auf. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0703303Downloads
Keine Nutzungsdaten vorhanden.
Veröffentlicht
2007-09-30
Zitationsvorschlag
Mack, W. (2007). Review: Wolfgang R. Köhler (2004). Personenverstehen. Zur Hermeneutik der Individualität. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 8(3). https://doi.org/10.17169/fqs-8.3.305
Ausgabe
Rubrik
FQS-Reviews
Lizenz
Copyright (c) 2007 Wolfgang Mack
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.