Risiken für Forschende einschätzen: Forschung zu Sexualität als Beispiel für Hinweise zu den Richtlinien von Ethikkommissionen
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-19.3.3062Schlagworte:
Ethikkommission, Risiko, Risiken für Forschende, Forschung zu Sexualität, Sex-ExzeptionalismusAbstract
Das Augenmerk von Ethikkommissionen liegt typischerweise auf dem Schutz der Teilnehmenden. Zunehmend werden jedoch auch Risiken diskutiert, welche Forschende selbst betreffen. Sollten Ethikkommissionen festlegen, welche Risiken für Forschende akzeptabel sind? Falls ja, worauf sollte sich ihre Einschätzung stützen? Aktuell scheinen die Implikationen einer Risikoeinschätzung für Forschende durch Ethikkommissionen zu wenig theoretisch durchdacht. An den Ansatz der kritischen Queer Studies anschließend zeigen wir am Beispiel von Forschung zu Sexualität mögliche Probleme auf, die im Zuge der Einschätzung von Risiken für Forschende auftreten können. Wir stellen hierfür zwei zentrale Fragen der Ethikbegutachtung in den Fokus: 1. Wie verhält sich das Risiko der Teilnahme an Forschung zu alltäglichen Risiken? 2. In welchem Verhältnis stehen mögliche Schädigungen zu dem antizipierten Nutzen der Studie?
Teilweise werden Untersuchungen zu Sexualität sowohl für Teilnehmende als auch für Forschende als besonders risikobehaftet erachtet und deshalb kritischer geprüft als andere Forschungsvorhaben. Angesichts der hier inhärenten moralischen Untertöne ethischer Verfahren argumentieren wir, dass falls eine Risikoeinschätzung vorgenommen werden muss, diese in den Aufgabenbereich pädagogischer Betreuungsverhältnisse oder der Arbeitssicherheit, nicht aber in den von Ethikkommissionen fallen sollte. Auch eine Risikoschulung sollte gegebenenfalls für alle Forschenden gelten, unabhängig von dem spezifischen Forschungsgebiet.
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