Der Einsatz von Bricolage zur Erforschung des Alltagserlebens am Beispiel einer Studie zu den relationalen Erfahrungen von Stakeholdern in kollaborativen Planungsprozessen
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-20.1.3097Schlagworte:
Alltagserleben, methodologische Bricolage, narratives Interview, visuelle Elizitierungsmethoden, EthnografieAbstract
Alltagserleben ist ein Schlüsselkonzept qualitativer Forschung, dessen Untersuchung gleichwohl ein schwieriges methodologisches Unterfangen ist, da Forschende dieser Erfahrungen nur habhaft werden können durch deren (Re-)Konstruktion. Da durch den Prozess der (Re-)Konstruktion ein Teil der Komplexität von Alltagserleben zwangsläufig verlorengeht, besteht die methodologische Herausforderung darin, einen Ansatz zu finden, der für diese Komplexität offen ist statt sie zu reduzieren. In der qualitativen Literatur wird hierzu die methodologische Bricolage vorgeschlagen. In unserem Beitrag präsentieren wir ein konkretes Beispiel des Arbeitens mit Bricolagen, um Einblick in deren potenziellen Nutzen zu geben und die Herausforderungen zu reflektieren, denen wir in unserem Projekt begegnen mussten. Wir zeigen, in welcher Weise unser Ansatz eine mehrschichtige Untersuchung von Alltagserleben ermöglicht hat bzw. wie durch die kreative Verschränkung verschiedener Methoden der Zugang zu unterschiedlichen Wissensformen eröffnet wurde, nämlich 1. Wissen über individuelles und überindividuelles Erleben, 2. eine Art Kaleidoskop des Alltagerlebens und 3. ein prozesshaftes Verständnis der zeitlichen Dimension von Alltagserleben. Wir hoffen, dass Lesende durch unseren Beitrag eine Vorstellung davon gewinnen, wie Bricolage in der qualitativen Praxis funktioniert, da hierzu bisher nur sehr wenige Beispiele vorliegen.
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