Nein danke, heute nicht": für ethische und professionelle Beziehungen in großen qualitativen Studien

Autor/innen

  • Lisa J. Blodgett University of Victoria
  • Wanda Boyer University of Victoria
  • Emily Turk University of Victoria

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-6.3.31

Schlagworte:

Ethik, qualitative Forschung, Macht, informiertes Einverständnis (informed consent), vulnerable Bevölkerungsgruppen, Insider-Outsider-Beziehungen, Selbstregulation

Abstract

Ausgehend von einer laufenden Untersuchung zur Entwicklung von Selbstregulation in der frühen Kindheit (BOYER 2005a, 2005b; BOYER, BLODGETT & TURK 2004) beschäftigt sich dieser Beitrag mit ethischen und professionellen Überlegungen zum Sampling in einer groß angelegten qualitativen Studie. An der Untersuchung nahmen 146 Familien mit Kindern im Vorschulalter und 15 Erzieher und Erzieherinnen aus sieben Vorschulen teil. Das Datenmaterial setzte sich zusammen aus 30- bis 45-minütigen Tonbandaufnahmen von Einzelinterviews und aus (insgesamt 28) 90- bis 120-minütigen fokussierten Gruppendiskussionen sowie aus 30-minütigen Videoaufnahmen, die jedes Kind beim natürlichen Spiel zeigen. Über die Herausforderungen in Bezug auf informiertes Einverständnis und längerfristige Teilnahme bei großen Untersuchungen berichtet die Literatur (GALL, GALL & BORG, 2005). Teilnehmer und Teilnehmerinnen qualitativer Studien werden gezielt ausgewählt, um möglichst Informatives zum Thema beizusteuern (CRESWELL, 2002). Dies stellt eine Herausforderung für die qualitative Sozialforschung dar, die um maximale Teilnahme und große Stichproben bemüht ist, weil freiwillige Teilnehmende "in der Regel besser gebildet sind, einen höheren sozioökonomischen Status haben, intelligenter sind, bedürftiger nach sozialer Anerkennung, geselliger, unkonventioneller, unautoritärer und weniger konform als Nichtfreiwillige" (MCMILLAN, 2004, S.116). Dieser Beitrag zeigt eine Umgehensweise mit diesen Sampling-Schwierigkeiten und plädiert für den Aufbau von Beziehungen zum Forschungsfeld auf ethischen, interpersonalen und professionellen Grundlagen. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0503353

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Autor/innen-Biografien

Lisa J. Blodgett, University of Victoria

Lisa BLODGETT is currently completing a Masters' Degree in Educational Psychology at the University of Victoria. As a school teacher and counselor, her research interests focus on children's social and emotional development. She is currently examining young children's behavioral self-regulation, with a specific focus on preschool aged boys' regulatory responses.

Wanda Boyer, University of Victoria

Wanda BOYER is an associate professor of Educational Psychology at the University of Victoria. Her research interests are in the study of self-regulation, in general, with special emphasis on ecological support for self-regulation in preschool and elementary aged children. In addition to studies of pre-service teacher empathy and optimism, her current research examines the acquisition of self-regulatory skills in children ages 3-5.

Emily Turk, University of Victoria

Emily TURK is currently completing a Masters' Degree in Educational Psychology at the University of Victoria. Having five years of previous experience as a preschool educator, she is currently researching parental perceptions of their role in supporting self-regulation with children having difficulty following social rules.

Veröffentlicht

2005-09-30

Zitationsvorschlag

Blodgett, L. J., Boyer, W., & Turk, E. (2005). Nein danke, heute nicht": für ethische und professionelle Beziehungen in großen qualitativen Studien. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 6(3). https://doi.org/10.17169/fqs-6.3.31

Ausgabe

Rubrik

FQS-Debatte: Qualitative Forschung und Ethik