Ethik im Feld: Forschungspraxis in audiovisuellen Studien
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-19.3.3103Schlagworte:
Forschungsethik, Konversationsanalyse, audiovisuelle Daten, Multimodalität, Eye-TrackingAbstract
Die audiovisuelle Aufzeichnung von Interaktionen bildet die empirische Grundlage für Forschungsarbeiten in vielen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. Das interaktive Miteinander der oft mit mehreren Kameras gefilmten Teilnehmenden steht dort im Zentrum qualitativer Analysen – doch wie es zu den Aufnahmen kommt, welche Vorbereitungen dazu notwendig sind, wie die Forschenden bzw. die Studienleitung ihre betreuende Verantwortlichkeit gegenüber den Teilnehmenden wahrnehmen und welchen Stressfaktoren die freiwillig an einer wissenschaftlichen Studie Teilnehmenden ausgesetzt sind, ist bislang nur selten ethisch reflektiert worden. Eine immer zentralere Rolle in Studiendesigns der Interaktions- und Kommunikationsforschung spielt mobiles Eye-Tracking. Diese Technologie, die Forschenden wertvolle Einblicke in menschliches Blickverhalten ermöglicht, wird von Studienteilnehmenden häufig als invasiv und schmerzhaft empfunden. Bezugnehmend auf den aktuellen Diskurs zur Forschungsethik in der qualitativen Sozialforschung werden in diesem Beitrag verschiedene Eye-Tracking-Studiensituationen in Hinblick auf den forschungsethischen Umgang zwischen Studienleitungen und Studienteilnehmenden rekonstruiert. Im Zentrum der forschungsethischen Reflexion steht dabei die Frage, wie Studienleitungen ihre Verantwortung für Studienteilnehmende situativ in Bezug auf Invasivität und Freiwilligkeit wissenschaftlicher Studien bearbeiten.
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