Kontexturanalyse: eine Methodologie zur Rekonstruktion polykontexturaler Zusammenhänge, vorgeführt am Beispiel der Transgression in der Lehrer/in-Schüler/in-Beziehung im tibetischen Buddhismus

Autor/innen

  • Werner Vogd Universität Witten/Herdecke
  • Jonathan Harth Universität Witten/Herdecke

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-20.1.3107

Schlagworte:

Kontexturanalyse, Polykontexturalität, Polyphonie, rekonstruktive Sozialforschung, dokumentarische Methode, Systemtheorie, tibetischer Buddhismus, Lehrer/in-Schüler/in-Beziehung, Transgression

Abstract

In vielen Feldern der qualitativen Forschung stellt sich das Problem, wie methodologisch mit der Kopräsenz unterschiedlicher Sprecher/innenpositionen, institutionellen Logiken sowie den hiermit einhergehenden gebrochenen Selbst- und Weltverhältnissen umgegangen werden kann. Aus einer theoretisch-methodologischen Perspektive hat sich dabei zunächst insbesondere Gotthard GÜNTHERs (1978) Theorie der Polykontexturalität bewährt. In diesem Beitrag wird das in der Linguistik und den Literaturwissenschaften zunehmend an Prominenz gewinnende Konzept der Polyphonie (BACHTIN 1971 [1929]) aufgegriffen, um zu zeigen, wie Protokolltexte im Sinne einer mehrwertigen Hermeneutik aufgeschlossen werden können. Vorgeführt wird dies am Beispiel des Problems der Transgression innerhalb von Beziehungen zwischen Lehrer/innen und Schüler/innen im tibetischen Buddhismus. Anhand der Interpretation von Interviews mit Schülerinnen und Schülern von Sogyal Rinpoche wird gezeigt, wie die Ambivalenzen in Bezug auf die Integrität des Lehrers bearbeitet werden und wie die hiermit einhergehenden systemischen Dynamiken rekonstruiert werden können. Abschließend wird die Verbindung der Kontexturanalyse mit der dokumentarischen Methode aufgezeigt.

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Autor/innen-Biografien

Werner Vogd, Universität Witten/Herdecke

Werner VOGD ist Professor für Soziologie an der Universität Witten/Herdecke. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen qualitative Methoden, Systemtheorie, Religions-, Organisations- und Medizinsoziologie.

Jonathan Harth, Universität Witten/Herdecke

Jonathan HARTH ist Mitarbeiter am Lehrstuhl für Soziologie an der Universität Witten/Herdecke. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen qualitative Sozialforschung, Computerspiel- und Techniksoziologie und Religionssoziologie.

Veröffentlicht

2019-01-29

Zitationsvorschlag

Vogd, W., & Harth, J. (2019). Kontexturanalyse: eine Methodologie zur Rekonstruktion polykontexturaler Zusammenhänge, vorgeführt am Beispiel der Transgression in der Lehrer/in-Schüler/in-Beziehung im tibetischen Buddhismus. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 20(1). https://doi.org/10.17169/fqs-20.1.3107

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